Die Götterdämmerung des reich verzierten Westerwälder Steinzeugs

von Baron Ludwig Döry, Friedberg i. Bayern

Bekanntlich tauchen im Kunsthandel öfters Westerwälder Steinzeuggefäße mit Wappenauflagen auf, und in manchen Museen findet man zerstreut gleiche Objekte, ohne dass diesen besondere Aufmerksamkeit zuteil würde. Vielleicht bedingt das jeweils isolierte Vorkommen das Ausbleiben der Neugierde, dem jeweiligen, nicht gewöhnlichen Befund nachzugehen. Jeder Hinweis kann den wirtschaftlichen Aspekt bereichern, ganz zu schweigen von Erkenntnissen auf sozialen und kulturellen Gebiet. Dabei fehlt es keinesfalls an Forschern, die fachübergreifend in analogen Bereichen bereits vorgestoßen sind, es sei nur an die Diskussion um die GR-Krüge erinnert1, oder auf das Nachspüren der bis dahin rätselhaften HR-Krüge durch Karl Baeumerth2.

Unser Thema möchte das Verhalten einer bestimmten Käuferschicht in der zweiten Hälfte des 17.Jahrhunderts skizzieren, um dann auf das allmähliche Abbröckeln der Kauflust dieser Schicht hinzuweisen und auch die Gründe hierfür aufzuzeigen: das Umschwenken auf eine andere keramische Gattung, die dem gewandelten Zeitgeschmack offensichtlich besser entsprach.

Zu dieser Untersuchung bietet vorerst das Verhalten des hohen Adels aussagekräftiges Material, so bleiben unsere Ergebnisse auf das Tun dieser Gesellschaftsschicht beschränkt. Merkwürdiger- weise hinterließen uns kirchliche Würdenträger einen dichteren Denkmalbestand zurück als die weltlichen Herren. Im Allgemeinen beschränkt sich der Stoff auf Westdeutschland, obwohl bekannt ist, dass Bestellungen im Kannenbäckerland auch aus fernen Gegenden zahlreich eingingen, wie so aus Amsterdam, Antwerpen, Paris, Danzig, Nürnberg, Dachau, Salzburg oder die Schweiz. Auf Blumenkübel einzugehen verbietet der beschränkte Platz.

Unsere Studie baut auf eine ältere Untersuchung aus dem Jahre 1988 auf3. Damals ging es um die Keramik aus der Hoftafel des Mainzer Kurfürsten Anselm Franz von Ingelheim (1634-1695), angelegt wohl bald nach seinem 1679 erfolgten Regierungsantritt. Aus verstreuten Museumsbeständen und dem beachtlichen Sammlungsbestand in Schloss Mespelbrunn im Spessart konnten vierundzwanzig Objekte katalogisiert werden, alle verziert mit dem großen Wappen aus dem Jahre 1680 oder dem kleinen Wappen des Kurfürsten. Ein Bodenfund aus Mainz (Kat. Nr. 7-8) beweist, dass dieser Bestand, der trotz Verstreuung und Verluste in mehr als drei Jahrhunderten immer noch ansehnlich ist, überwiegend aus der Hoftafel stammt.

Ein ebenfalls in Mespelbrunn aufbewahrter, auf das Jahr 1680 datierter Birnkrug aus Fayence des Kurfürsten4 ließ aufhorchen. Welches Phänomen liegt hier vor? Da beim Abfassen dieser kleinen Studie für eine Festschrift damals keine Zeit zum Recherchieren zur Verfügung stand, konnte der erstaunlichen Tatsache, wonach der Vor-Vorgänger Ingelheims am Mainzer Stuhl, nämlich Damian Hartard von der Leyen (folgt 1675, 1653-1678) bereits 1677 einen Enghalskrug aus Fayence – in Hanau (?) – bestellt hat, nicht nachgegangen werden. Die nähere Betrachtung dieses Fragenkomplexes erbrachte weitere Aufschlüsse.

Bevor wir in das weiterführende Thema einsteigen, sollen die seit 1988 bekannt gewordenen Steinzeuggefäße mit dem Ingelheimschen Wappen aufgeführt werden:

Mit dem großen Wappen:
25 Berlin, Museum für Deutsche Volkskunde5.
26 Aachen, Burg Frankenberg6.
27 Kunstgewerbemuseum Dresden, Schloss Pillnitz7.
28 Landesmuseum Mainz8.
29 Ebenda9.
30 Ebenda10.
31-32 Ebenda11.
33 Kunsthandel 190112.
34 British Museum London13.
35 Aschaffenburg Museum14.

Mit dem kleinen Wappen:
36 Landesmuseum Mainz15.
37 Aschaffenburg, Alte Dechantei16.
38 Aschaffenburg, Haus Gentil17.
39 Brügge, Gruuthuse-Museum18.
40 Schloss Aschach19.

Schließlich können zwei Bodenfunde unser Liste hinzugefügt werden:
41 Burgruine Hardenburg, Fragment mit den Wappen Ingelheim und Leiningen20.
42 Duisburg-Huckingen, großes Wappen21.

Weitere Gefäße aus Steinzeug und Fayence führen uns zu neuen Ergebnissen.

Von den zahllosen wappenverzierten Westerwälder Gefäßen greifen wir einige für den Hochadel geschaffene, genau bestimmbare Beispiele heraus. Aus der Hauptlinie der Grafen Sayn-Wittgenstein begegnen wir als ersten Johann (folgt 1647 resp.1649, 1601-1657), kurbrandenburgischer Statthalter in Halberstadt und Minden, in Gestalt seiner Kruke von 165222. Von seinen Söhnen führte Friedrich Wilhelm (folgt 1657, 1647-1685) die Tradition weiter. Von ihm kennen wir aus dem Jahr 1680 einen kugeligen Krug23 und einen Enghalskrug24. Ohne Datum blieb eine Feldflasche im Hessischen Landesmuseum Darmstadt. Aus der Linie Sayn-Wittgenstein-Hohenstein hat Ludwig Christian (folgt 1657, 1629-1683) mindestens zwei Mal im Westerwald bestellt. Davon zeugen ein Sternkrug von 166125 und eine Kruke von 167626; kein Datum trägt der Sternkrug im Museum Kevelaer27. Drei Mal hat Friedrich Emich Graf zu Leiningen-Dachsburg-Hartenburg (folgt 1643, 1621-1698)28 im Westerwald Geschirr bestellt, nämlich 1676, belegt durch einen Kugelbauchkrug29 sowie einem Fässchen30, und 1678, belegt durch ein weiteres Fässchen31, zwei Enghalskrüge32 und zwei Kruken33. Zum dritten Mal hat sich der dreiundsiebzigjährige Graf 1694 an Westerwälder Töpfer gewandt; seine Kruke im Heimatmuseum Amorbach trägt neben seinem Wappen das Doppelbildnis von König Ludwig XIV. und Königin Theresa (Heirat 1660). Auch in der entfernteren Maingegend fanden die Steinzeughersteller treue Kunden: ein Kugelbauchkrug mit Wappen, datiert 1692, gehörte laut Inschrift Eucharius Casimir Graf zu Löwenstein-Wertheim-Virneburg (1668-1698)34, während ein Enghalskrug mit Zinndeckel das gleiche Wappen aber mit dem Datum 1684 zeigt35; unser Graf dürfte mit sechzehn Jahren wohl kaum im Westerwald bestellt haben, vermutlich war es aber sein Onkel Albrecht (folgt 1657, 1647-1688)36. Als Landesherr musste Friedrich Graf zu Wied, Herr zu Runkel und Ysenburg (folgt 1633, 1618-1698) selbstverständlich zu den Belieferten gehören, dafür zeugen von 1667 ein Kugelbauchkrug37, von 1684 ein Fässchen38 und von 1687 zwei Krüge39, eine Kruke40, ein Kugelbauchkrug41 und ein Scherben, Fundort Hilgert42. Aus dem Hause Nassau können wir zwei Personen als Bezieher von Westerwälder Ware nennen, nämlich Moritz Heinrich Fürst zu Nassau-Dillenburg (folgt 1653, 1626-1679), belegt durch den Kugelbauchkrug im Museum Wiesbaden43, und Elisabeth Charlotte (1640-1707), Tochter des Grafen Peter von Holzapfel (1585-1648), die 1653 Adolf Prinz von Nassau-Dillenburg (1629-1676) heiratete. Ihr Witwenwappen, ihre abgekürzte Titulatur E.C.F.Z.N.G.G.V.H. mitsamt dem Datum 1696 befindet sich auf drei Gefäßen, so in Schloss Erbach im Odenwald, im Iparmüveszeti Muzeum Budapest44 und im Historischen Museum Frankfurt a. M.45. Nur das zweifache Wappen Nassau-Saarbrücken, nebst einem Phantasiewappen ist auf der 1686 datierten Mineralwasserflasche (?) des Aschaffenburger Museums zu erkennen, als Besteller käme vielleicht Graf Friedrich Ludwig (folgt 1680, 1651-1728) in Frage46. Recht spät gelangte das pfalz-neuburgische Wappen mit Hubertusorden (seit 1708) des Kurfürsten Johann Wilhelm von der Pfalz (folgt 1690, 1658 – 1716) auf einem Deckelgefäß in Berlin47. Als etwas Besonderes darf das in den Scherben vertiefte Datum 1696 und die Signatur Antonius Engelhart nebst der Auflage mit dem Wappen von Landgraf Carl von Hessen-Kassel (folgt 1677, 1654 –1730) auf der aufwendig verzierten Pilgerflasche in Aachen gelten48.

Wie wir durch die Gefäße aus der Hoftafel Kurfürst Ingelheim erfahren haben, waren nicht nur weltliche Herren Besteller im Kannenbäckerland, sondern auch Geistliche.

Ein Blick auf Kurtrier demonstriert, dass drei aufeinanderfolgende Regenten glaubten, ihre Hoftafel mit Westerwälder Enghalskrügen bereichern zu müssen: Carl Caspar von der Leyen (folgt 1656, 1618 -1676), Johann Hugo von Orsbeck (folgt 1676, 1634 -1711) und Karl Joseph von Lothringen (folgt 1711, 1680 -1715)49. In Würzburg ließ Fürstbischof Johann Hartmann von Rosenbach (folgt 1673, 1609-1675) 1673 einen kugeligen Krug50 und einen Nachttopf (?) mit seinem Wappen verzieren51, und sein Nachfolger, Peter Philipp von Dernbach (folgt 1675, 1619 -1683) tat desgleichen bei einem kugeligen Krug52. Das Wappen des Fürstbischofs Johann Gottfried II von Guttenberg (folgt 1684, 1645 -1698) trägt ein Birnkrug von 1685/169253.

Kehren wir zu unserem Kronzeugen, Kurfürst Ingelheim zurück . Dass gerade er 1680 neben den Steinzeuggefäßen einen Fayencekrug bestellt hat, wissen wir bereits. Er blieb diesen Entschluss treu, wofür zwei Enghalskrüge des Jahres 1686 zeugen, einer im Landesmuseum Mainz54, der andere im Historischen Museum Hanau55. Ohne Datum blieb der Enghalskrug des Aschaffenburger Museums56. Ob Ingelheim noch nach 1680 im Westerwald bestellt hat, wissen wir nicht, jedenfalls konnten mit Hilfe der immer gleichen, fehlerhaften Inschrift der großen Auflage keine Varianten festgestellt werden.

Indes war, wie wir wissen, Ingelheim nicht der erste, der nach Fayencen griff57. Und sein Nachfolger? Es war kein Geringerer als der tatkräftige Lothar Franz von Schönborn (folgt 1696, 1655 -1728). An wappenverziertem Steinzeug von ihm kennen wir drei Objekte. Mit dem Mainzer Staatswappen und dem Datum 1688 befand sich ein Birnkrug 1979 bei Wolf-D.Amelung, Würzburg. Da Lothar Franz erst 1694 Koadjutor und 1695 Fürst von Mainz geworden ist, erscheint die Anbringung des Staatswappens 1688 ungeheuerlich. Vielleicht handelt es sich um ein später entstandenes Erinnerungsstück auf ein uns unbekanntes Ereignis von 1688. – Unmittelbar nach Mainz führen uns zwei Fragmente. Erstens in der bereits erwähnten Schachtel mit Steinzeugscherben im Landesmuseum befindet sich ein Gewändestück mit Auflage, sein Wappen und der dazugehörige Text mitsamt dem Datum 1707, und dann ein Lesefund beim Abbaggern auf dem Mainzer Tritonplatz ohne Datum58. Wie Kurfürst Ingelheim, fuhr auch Lothar Franz zweigleisig. Gleich zwei Schenkgefäße aus Fayence mit seinem Hoheitswappen ließen sich ehemals im Kunsthandel nachweisen, nämlich ein Birnkrug 1975 bei Nagel in Stuttgart59, und ein Enghalskrug 1996 bei Senger in Bamberg, wogegen ein weiterer Birnkrug sich in öffentlichem Besitz befindet, nämlich im Museum Aschaffenburg60. Ein weiterer Enghalskrug mit der Hanauer Marke M (Zeh MT 72) in Hamburg zeigt das 1711 vermehrte Wappen des Kirchenfürsten61.

Mit dem Nachfolger von Lothar Franz, Franz Ludwig von Pfalz-Neuburg (folgt 1729, 1664-1732) gelangen wir zu jenem Regenten am Mainzer Stuhl, der wohl als Letzter im Westerwald etwas bestellt haben mag, siehe den Kugelbauchkrug mit seinem Wappen im Kunstgewerbemuseum Köln62.

Zur Erhärtung unserer Vorstellung, wonach die Steinzeuggefäße in Mainz jeweils zur Hoftafel gehört haben müssen, seien zwei Objekte genannt. Ein Enghalskrug mit geschnittenem Dekor und der Auflage CHVRFVRSTLICHE: MAINZ: HOFSTAT im Landesmuseum63 und eine Mineralwasserflasche mit gleichem Text Bodenfund aus der Bruder-Konrad-Str. Mainz64.

Verlassen wir Mainz zu Gunsten von Würzburg. Wie die Mainzer Kurfürsten Ingelheim und Schönborn, disponierte auch Fürstbischof Johann Philipp von Greiffenklau (folgt 1699, 1652-1719) zweigleisig, denn den Birnkrug von 171265 holte er sich noch aus dem Westerwald, aber bei drei Birnkrügen mit dem Wappen Greiffenklau/Franken im Historischen Museum Frankfurt a. M., im Hetjens-Museum Düsseldorf und ehem. in der Slg. Levi, sowie beim Enghalskrug, ehem. in der Grossmannschen Sammlung muss es sich um eine Bestellung in einer Fayencemanufaktur – wohl Hanau- gehandelt haben66. Von weiteren Bestellungen von Fayencegefässen durch Würzburger Fürstbischöfe zeugen ein Birnkrug und ein Enghalskrug für Johann Philipp Franz von Schönborn (folgt 1719, 1673 -1724)67 und der bauchige Krug für Christoph Franz von Hutten (folgt 1724, 1673 -1729) datiert 1724, wohl zum Regierungsantritt als Zeichen des Sieges der Schönborngegner im Domkapitel68. Mit Abstand knüpft hier ein Fayencebirnkrug des Mainfränkischen Museums Würzburg an, wiederum mit dem Wappen Greiffenklau, diesmal aber von dem Würzburger Fürstbischof Karl Philipp (folgt 1746, 1683-1749)69.

Nur wenige Fayencedenkmäler von weltlichen Fürstenhöfen konnten erfasst werden. In unserer Studie von 1988 hoben wir die Tatsache hervor, wonach die Grafen von Hanau ihre Fayencemanufaktur bevorzugten, und zwar schon ab 1679. Von da ab reißt die Reihe ein Jahrzehnt lang nicht ab: Birnkrug 1682 im Landesmuseum Kassel70, Teller 1684 ebendort71, Tintenzeug 1687 im Historischen Museum Frankfurt am Main72 und ein weiteres 1688 im Historischen Museum Hanau73. Ein Birnkrug ohne Datum aus der Sammlung Heiland gelangte in das Bayerische Nationalmuseum74. Vermutlich waren die Grafen stolz auf ihren Betrieb, der offensichtlich effizient gearbeitet hat.

Ein Umschwenken auf Fayence nach langjährigen Beziehungen zum Kannenbäckerland können wir beim Haus Hohenlohe feststellen. Ein Enghalskrug mit Wappen und dem Text „Philippi Ernesti Comit De Hohenlo Dni in Langenburg“, der korrekterweise „Graf von Hohenlohe, Herr zu Langenburg und Cranichfeld, in Langenburg, Kirchberg und Ingelfingen“ heißen müsste, entstand „früh“, denn dieser Regent lebte von 1584 bis 162875. Wogegen die Allianzwappen eines Fässchens der Sammlung Sahm76 und eines Kruges im Musee d’Art et d’Histoire Brüssel sich auf das Ehepaar Johann Ludwig Graf von Hohenlohe-Neuenstein (folgt 1677, 1625-1689) und Magdalena Sophie Gräfin zu Öttingen-Öttingen (1654-1691, Heirat 1681) beziehen lassen77. Welcher Nachkomme den wunderschönen Fayencekrug im Reiss-Museum Mannheim mit seinem Wappen verzieren ließ78, erfahren wir nicht. Ebenso verschwommen bleiben mangels Einzelheiten die pfälzischen Besteller von Fayenceplatten in Hanau: eine glatte Platte um 1680 im Landesmuseum Kassel79 und eine große Fächerplatte um 1690-1700 im Historischen Museum Frankfurt a.M.80 stehen zur Auswahl. Inwiefern zwischen diesen frühen deutschen Fayencen und dem späteren Deckelgefäß in Berlin Beziehungen bestehen, bleibt unbekannt.

Obwohl wir zeitlich mit dem Überhandnehmen der Fayencen schließen möchten, sollte rückblickend ein später Auftraggeber von Steinzeug genannt werden, Wilhelm Graf von Nassau-Dillenburg (folgt 1701, 1670-1724). Sein 1715 datierter großer Krug im Landesmuseum Karlsruhe81 zeigt noch die typischen Formen des Dekors vor der Jahrhundertwende. Wichtiger dürfte der, bis auf die aufwendige Wappenauflage undekorierte, schlanke Krug von 1715 im Museum Dillenburg (Wilhelmsturm) sein, denn hier haben wir es mit einer frühen, datierten Mineralwasserflasche (s.o. bei Nassau-Saarbrücken 1686) zu tun!

In der Mehrzahl stammen die von uns aufgeführten Objekte aus Westdeutschland. Dort scheint sich die Verwendung des Westerwälder Steinzeugs – aus erklärlichen Gründen – verdichtet zu haben.

Um 1675 ist die Vorherrschaft der reich verzierten Westerwälder Schenkgefäße in diesem Gebiet unbestritten. Der Hochadel war mit den farbigen, echt barocken, repräsentativen Produkten zufrieden. Auf den Gedanken, in Ostasien Wappenservice zu bestellen, kam man in diesen nicht seefahrenden Ländern nicht. Eine Bestellung von Fayencen in Holland („Delft“) lag im Bereich der Möglichkeit, aber – so weit wir sehen – wurde nur wenig davon Gebrauch gemacht.

Erst das Aufkommen der deutschen Fayencemanufakturen hat die Monopolstellung des Westerwälder Steinzeugs allmählich erschüttert. Von Anfang an dürfte der Hanauer Betrieb von den Adeligen favorisiert worden zu sein, das Stichjahr ist 1661. Vor diesem Termin liegt nur das Service für den Münsterer Fürstbischof Christoph Bernhard von Galen (folgt 1650, 1606-1678) wohl aus der von ihm gegründeten, kurzlebigen Fayencemanufaktur in Ahaus 1652-1655/57, verziert mit seinem Wappen in der 1652-1657 üblichen Form82: hier kann vom unmittelbaren holländischen Einfluss gesprochen werden. Dieser Versuch blieb auch ohne Nachfolge.

Ab 1675 kann man mit deutschem Fayencegeschirr gerechnet werden. Als Konkurrent für Hanau kommt seit 1666 die Frankfurter Fabrik in Frage. Jedoch haben bis jetzt all jene, die sich mit den von uns herangezogenen wappengeschmückten, fürstlichen Fayencen beschäftigt haben, stets auf Hanau als Herstellungsort getippt. Demgegenüber stehen die Zuschreibungen wappengeschmückter Fayencen aus Frankfurt, zumeist ohne überzeugende Argumente. Dank Frankfurter Bodenfunden83 darf jetzt für einen Teil dieser Fayencen die Frankfurter Herkunft als gesichert gelten, voran die Gruppe der Platten mit naturalistischer Rahmung: “Es sind die Doppelblätterranken, je zwei gegenständige, von einem Mittelmotiv ausgehende, grob gezeichnete Blattranken, zu vieren nach der Hauptachse nebeneinander gereiht“84. Zu den Bestellern von Platten dieser Gruppe gehört das Haus Hessen-Darmstadt, wobei sich das Allianzwappen der Exemplare im Historischen Museum Frankfurt a. M. und im Landesmuseum Kassel auf Landgraf Ludwig VI. (folgt 1661, 1630-1678) und seine zweite Frau, Elisabeth Dorothea Herzogin von Sachsen-Gotha (1640-1709, Heirat 1666), bezieht85. Ein weiteres Stück dieser Gruppe im Historischen Museum Frankfurt a. M. trägt das Datum 167586.Von dieser Plattform ausgehend fällt es schwer, die prächtigen Platten, wie jene mit dem pfälzischen Wappen87, gleichfalls als Frankfurter Erzeugnisse anzusehen. Dasselbe gilt für die Neunbuckelplatte mit dem Wappen der Schenk zu Limburg, datiert 1666 im Historischen Museum Frankfurt a. M.88. Hier sollte an „Delft“ gedacht werden. Für Wappendarstellungen haben die Hanauer einen eigenen Stil entwickelt, dieser ist akkurat und trocken. Nichts dergleichen in Frankfurt. Von den von uns herangezogenen Stücken möge der Enghalskrug von 1677 des Mainzer Kurfürsten von der Leyen in Frankfurt hergestellt oder bemalt worden sein; in diesem Fall könnten wir dem entsprechenden Hinweis Feulners folgen89.

Abschließend sollte noch ein Kuriosum vorgestellt werden: eine Westerwälder Kruke des Aschaffenburger Museums90. Sie trägt auf zwei Seiten die große, achteckige Wappenauflage von 1687 von Friedrich Graf zu Wied, Herr zu Runkel und Ysenburg, jedoch ist auf dem Schild das Hoheitswappen von Lothar Franz von Schönborn zu erkennen. Man kann lange darüber spekulieren, weshalb man einen älteren Stempel überstempelt hat, ohne dass diese Verballhornung dem Auftraggeber aufgefallen wäre.

Zusammenfassend ist festzuhalten, dass anfangs, vor allem aber nach dem Westfälischen Frieden, die hohen Herren ihre besonders aufwendig dekorierte Keramik mit Wappendekor nur im Westerwald bestellten. Personen der nachfolgenden Generation (A.F. von Ingelheim, L.F. von Schönborn, J. Ph. von Greiffenklau) werden nicht untreu, aber sie entdecken zugleich die Reize der Fayencen. Auch wenn noch nach 1700 vereinzelt Aufträge für das Kannenbäckerland vorliegen, die meisten Standespersonen haben sich endgültig den Fayencen zugewandt. Der Geschmack hat sich entscheidend gewandelt.

Fast symbolisch darf der 1715 datierte, schlanke Krug von Wilhelm von Nassau-Dillenburg im Museum Dillenburg angesehen werden: er verheißt den, der Verarmung ausgesetzten Steinzeugtöpfern eine neue Einnahmequelle als Ersatz für das nun absterbende, reich verzierte Steinzeug, nämlich die schmucklose Mineralwasserflasche, nun aber in Millionenhöhe.

Durch das sich öfters ändernde Wappen bei geistlichen Herrschaften liegt eine abwechslungsreiche Folge von aussagekräftigen Objekten vor. So kann man an den Höfen von Mainz und Würzburg die Zahl der Bestellungen im Westerwald bis ca. 1730 mit abfallender Tendenz beobachten, zugleich aber auch das Erscheinen der Fayencenkonkurrenz ab 1677 mit steigender Tendenz registrieren. Herstellungsort scheint jedenfalls bis 1700, zumeist die Hanauer Manufaktur gewesen zu sein.

Unsere Ergebnisse stehen durchaus im Einklang mit den Erfahrungen, die D. F. Lunsingh Scheurleer anlässlich der Untersuchung von Bestellungen des Hauses Oranien bei den Steinzeugerzeugern gemacht hat91. Hinsichtlich der Chronologie und des zahlreichen Bestellen von wappenverziertem Steinzeug durch Geistliche in Belgien wäre auch die bestens dokumentierte Studie von M. Mariën heranzuziehen92.

Nachtrag

Dank der mehrjährigen Verzögerung bei der Veröffentlichung dieses Textes hatte der Verfasser Gelegenheit, etwas hinzulernen.

Wir meinen einerseits das Rätsel um das 1688 datierte Mainzer Wappen von Lothar Franz von Schönborn auf einem Birnkrug, 1979 bei Wolf D. Amelung in Würzburg, andererseits das „Kuriosum“ der Wappenauflagen der Aschaffenburger Kruke von 1687 mit dem Wappen Wied/Schönborn.

Gewiss besagt die Würzburger Notiz des Verfassers von 1979 zum Birnkrug „Reichsadler (zwei Köpfe), Wappen Schönborn“, präzisiert aber nicht das Verhältnis beider Wappen zueinander. Leider kann der Sachverhalt auf diesem ehemaligen Würzburger Krug nicht mehr überprüft werden, aber das soeben zitierte „Kuriosum“ von 1687 gibt den entscheidenden Denkanstoss: ein kleiner Gegenstempel93 tilgt die Gültigkeit des älteren. In unserem Falle der Aschaffenburger Kruke geschah das Überstempeln wohl aus Bequemlichkeit, Eile94 oder einfach aus Sparsamkeit.

Auf der Münchener Kunstmesse November 2002 zeigte Gerrit Böttcher, Königstrasse 52, Hannover die Kruke aus der Sammlung Just95. Hier wurde die große, achteckige Reichsadlerdarstellung mit dem kleineren Wappenschild des Lothar Franz von Schönborn „gegengestempelt“. Das Datum 1688 befindet sich auf dem Reichsadlerstempel, nicht auf dem von Schönborn. Demnach dürfte sich der Sachverhalt beim Würzburger Birnkrug des Jahres 1979 ähnlich verhalten haben. Das Rätsel ist gelöst, man muss nur genau hinsehen. Im Gegensatz zur Aschaffenburger Kruke von 1687 mit den übereinander angebrachten Wappen Wied/Schönborn, ist man hier bei der Kruke in Hannover im Sinne des Auftraggebers vorgegangen: Lothar Franz verweist durch die Beibehaltung des Reichsadlerstempels auf seine Position als Reichsfürst, wohl noch zur Regierungszeit von Kaiser Leopold I.

In diese Richtung der Interpretation weist auch die zweite Auflage auf der gegenüberliegenden Gefäßseite bei Boettcher in Hannover, nämlich das „von Böhmen und Ungarn gevierte Brustschild“96 auf dem Reichsadlerstempel von 1688. Westerwälder Gefäße mit so einer achteckigen, stets datierten Auflage kennen wir aus der späten Regierungszeit von Kaiser Leopold I. mehrere: aus dem Jahre 1688 im Kunstgewerbemuseum Köln zwei97, im Historischen Museum Frankfurt a. Main98, und im Mainfränkischen Museum Würzburg99, aus dem Jahre 1694 im Kreismuseum Delitzsch100, und aus dem Jahre 1697 gleich zwei, so im Kunstgewerbemuseum Dresden101 und im Vestischen Museum Recklinghausen102. Das Auftauchen eines Hanauer Enghalskruges mit dem württembergischen Wappen, datiert 1680 im Jahre 2004 bei Frieder Aichele, Calwer Str. 18, Stuttgart stellt eine kleine Sensation dar.

Epilog

Wir widmen diese Ausführungen dem Gedächtnis zweier Männer, deren hell-bewusstes Sammeln von Wappengefäßen wesentlich zu den vorliegenden Ergebnissen beigetragen haben: dem Frankfurter Sammler Julius Heymann (1863-1925) und dem Aschaffenburger Museumsdirektor Ernst Schneider (1913-1995).


 

Enghalskrug mit dem Wappen des Kurfürsten Ingelheim
Fayence 1686, Landesmuseum Mainz, Inv. Nr. 59/27

(Foto: Landesmuseum Mainz)

Detail eines Kugelbauchkruges: Kleines Wappen des Kurfürst Ingelheim
Steinzeug wohl 1680, Historisches Museum Frankfurt a. M., Inv. Nr. X 10689.

(Foto: Historisches Museum Frankfurt a. M.)

Enghalskrug mit dem Wappen des Kurfürsten Ingelheim
Fayence 1686, Landesmuseum Mainz, Inv. Nr. 59/27

(Foto: Landesmuseum Mainz)

Enghalskrug mit dem Wappen des Kurfürsten Leyen
Fayence 1677, Historisches Museum Frankfurt a. M., Inv. Nr. X 31614

(Foto: Historisches Museum Frankfurt a. M.)

Kugeliger Krug, Wappen des Fürstbischofs Dernbach
Steinzeug zwischen 1675-1683, Mainfränkisches Museum Würzburg, Inv. Nr. H 9523

(Foto: Mainfränkisches Museum Würzburg)

Enghalskrug, Wappen der Grafschaft Hanau
Fayence 1678, Historisches Museum Hanau, Inv. Nr. B 7638.

(aus: Zehn 1913)

Enghalskrug mit dem Wappen des Kurfürsten Leyen
Fayence 1677, Historisches Museum Frankfurt a. M., Inv. Nr. X 31614

(Foto: Historisches Museum Frankfurt a. M.)


 

Weiterführende Literatur:

Baron Ludwig Döry, Keramika 1. Frankfurt als Herstellungsort und Markt für keramische Erzeugnisse im 16.und 17.Jahrhundert. Frankfurt a. M. 1978.
Baron Ludwig Döry, Keramik aus der Hoftafel des Mainzer Kurfürsten Anselm Franz von Ingelheim, in: Bayerische Blätter für Volkskunde 15, H.3, 1988 (Festgabe für Bernward Deneke), S. 191-196.
Adolf Feulner, Frankfurter Fayencen, Berlin 1935.
Uwe Chr. Finke, „Drink mich avs vnd schenk mich ein“. Rastal-Sammlung historischer Trinkgefässe. Keramikmuseum Westerwald Höhr-Grenzhausen, Höhr-Grenzhausen 1991.
David Gaimster, German Stoneware 1200-1900.Archaeology and Cultural History, London 1997.
Konrad Hüseler, Deutsche Fayencen Bd.1-3, Stuttgart 1956-1958.
Ernst Heinrich Kneschke, Neues allgemeines Deutsches Adels-Lexikon Bd.1-10, 1859-1870.
Meisterwerke mittel- und süddeutscher Fayencekunst aus deutschem Privatbesitz. Frankfurt a. M. 1925.
Anton Merk, Hanauer Fayencen 1661-1806. Hanau 1979.
Gisela Reineking von Bock, Steinzeug. Kunstgewerbemuseum der Stadt Köln, Köln 1971.Wilhelm Rentzmann, Numismatisches Wappen-Lexikon, Halle/Saale 1924.
O. Riesebieter, Die deutschen Fayencen des 17.und 18.Jahrhunderts, Leipzig 1921.
J. B. Rietstap, Armorial général Bd.1-2, Gouda 1884-1887 (Reprint Berlin 1934).
Slg. Josef Ritter von Lippmann- Lissingen, Wien. Hugo Helbing München,11.-12.VI.1901.
Axel Schmidt-Walguny (Hg.), Salzglasiertes Steinzeug Keramikmuseum Westerwald Höhr-Grenzhausen, Höhr-Grenzhausen 1983.
Detlev Schwennicke, Europäische Stammtafeln. Neue Folge Bd.III-XVI. Marburg/Lahn 1983-1995.
Peter Seewaldt, Rheinisches Steinzeug. Bestandskatalog des Rheinischen Landesmuseums Trier, Trier 1990.
Johann Siebmacher, Allgemeines grosses und vollständiges Wappenbuch, Nürnberg 1772. Supplement I-IV, Nürnberg o. J.
Tausend Jahre = Aus 1000 Jahren Stift und Stadt Aschaffenburg. Aschaffenburg 1957.
Ernst Zeh, Hanauer Fayence, Marburg/Lahn 1913.

  1. B.Ludwig Döry, Probleme der Erforschung der Keramik des 16.-18.Jahrhunderts im Rhein-Maingebiet, in: BAR 440,Oxford 1988,S.175.
  2. Karl Baeumerth, Buchstabensignierte Steinzeuggefäße in Hessen. Das Rätsel der GH-Krüge, in: Hessische Heimat 35, H.3,1985,S.107-114.
  3. Döry 1988, 191-196.
  4. Tausend Jahre 1957, Kat. Nr. 332; Döry 1988, 194, Anm.21.
  5. Kugelbauchkrug Inv. 8 E 351 (Lothar Pretzell, Kostbares Volksgut aus dem Museum für Deutsche Volkskunde Berlin, Berlin 1967, Abb. S. 98, Kat. Nr. 453).
  6. Flasche, Döry 1988, Kat. Nr. 20-23.
  7. Kugelbauchkrug Inv. Nr. 40789 mit acht Wappenauflagen, darunter das große Ingelheim-Wappen.
  8. Landesmuseum, Krug o. Inv. Nr. (Westdeutsche Zeitschrift 14, 1895, 394). Nicht erhalten.
  9. Landesmuseum, Kugelbauchkanne Inv. Nr. S 310(0,1808), Höhe 29,0 cm (Westdeutsche Zeitschrift 22, 1903, 432, Taf. 12/12).
  10. Landesmuseum , Enghalskrug o. Inv. Nr., Höhe 30,5 cm (Mainzer Zeitschrift 28, 1933 , 112).
  11. Landesmuseum, in einer Pappschachtel Steinzeugscherben, darunter zwei Scherben mit dem großen Wappen: ein Mal manganfarbener Grund, dann blauer Grund mit Manganfarben.
  12. Slg. Lippmann- Lissingen, Nr.73: Kruke.
  13. Gaimster 1997, Kat. Nr. 120, Mitte.
  14. Kruke, Inv. Nr. 34/56 (Tausend Jahre 1957, Kat. Nr. 348).
  15. Landesmuseum, Enghalskrug, o.Inv. Nr., Höhe 36,5 cm (Mainzer Zeitschrift 27, 1932, 108, Taf. 23/2).
  16. Stiftsmuseum Aschaffenburg (Ingrid Jenderko-Sichelschmidt, Markus Marquardt u. Gerhard Ermischer, Stiftsmuseum der Stadt Aschaffenburg, München 1994, 72, Abb.53).
  17. Kugelbauchkrug, Inv. Nr. 13081.
  18. Kugelbauchkrug, elegante Form, Inv. Nr. 2942/07/271288.
  19. Schloß Aschach, Enghalskrug, blauer Grund, Inv. Nr. 1986. – Der Birnkrug [Inv. Nr. H 8021] des Mainfränkischen Museums Würzburg (Zeh 1913, 159, Abb.118) dürfte eine Fälschung sein.
  20. Verbleib Historisches Museum der Pfalz (red.).
  21. Günter Krause, Vergangenheit oder Zukunft? Archäologische Zeugnisse aus Duisburg-Huckingen. Düsseldorf 1998, 78, 109, Abb.57/1.
  22. Slg. F. V. Parpart, Lepke 1635, 18.-22.III.1912, Nr.293.
  23. Kat. Köln 1971, Kat. Nr.531.
  24. Slg. Sahm, Höhr-Grenzhausen (Finke 1991, Kat. Nr. 029).
  25. Kat.Köln 1971, Kat. Nr 494.
  26. Auktion Zeller, Lindau 27, 4.-8. V. 1982, Kat. Nr.23g.
  27. Museum Kevelaer, Inv. Nr. K 64/146.
  28. Schwennicke 1983-95, Bd. IV, Taf. 26.
  29. Gesehen 1989 bei Hans Steinbeck, Köln, St.-Apern-Str.11. Ferner Großer Sternkrug in Schloss Aschach, Inv.2222
  30. Rheinisches Freilichtmuseum Kommern, Inv. Nr. 65/34 (Volkskunst im Rheinland 1968, Kat. Nr. 262).
  31. Historisches Museum Frankfurt a. M., ohne Inv. Nr.
  32. 1) Rheinisches Landesmuseum Trier, Inv. Nr. HS 608 (Seewaldt 1990, Kat. Nr. 381). – 2) Historisches Museum der Pfalz Speyer ( Gg. Berthold, R. Sprater, Führer durch das Historische Museum der Pfalz zu Speyer, Speyer 1910, 48; Vom Pfälzer Wein. Pfälzisches Museum – Pfälzische Heimatkunde 1926, H. 7/8, Abb. 22; Friedrich von Bassermann-Jordan, Das Wein-Museum im Historischen Museum der Pfalz zu Speyer am Rhein, Speyer 1947, 28, Taf. 32).
  33. 1) Oberösterreichisches Landesmuseum Linz, Inv. Nr. K 598 – 2) Heimatmuseum Amorbach (sehr groß).
  34. Gesehen 1992 bei F. Weber-Kiffe, Kleve-Keeken, Nieler Str.51; Schwennicke 1983-95, Bd. V, Taf. 66.
  35. Kunstgewerbemuseum Dresden Schloss Pillnitz, Inv. Nr. 521. Ein weiterer Krug mit unbekannten Einzelheiten befand sich bei Marianne Neukirchner, Bad Breisig (Weltkunst 15. XII. 1977).
  36. Schwennicke 1983-95, Bd. IV, Taf. 36.
  37. Museum Wiesbaden, Inv. Nr. 1356.
  38. Musée d’Art et d’Histoire Bruxelles, Inv. Nr. 2651.
  39. 1) Slg.Sahm, Höhr-Grenzhausen Inv. Nr. 1041. – 2) British Museum London (Gaimster 1997, Kat. Nr. 120 rechts).
  40. Slg. Sahm, Höhr-Grenzhausen, Inv. Nr. St 1680 ( Schmidt-Walguny 1983, Kat. Nr. 70, Abb. 57). Ferner Kruke, Inv. II C 313 im Reiss-Museum Mannheim (Ekkart Klinge, Deutsches Steinzeug der Renaissance- und Barockzeit. Düsseldorf 1979, Kat. Nr. 118)
  41. Keramikmuseum Westerwald, Höhr-Grenzhausen, Inv. Nr. St 0141.
  42. Kat. Köln 1971, Kat. Nr. 568. – Ein weiteres Beispiel für das Auffinden eines wappenverzierten Gefäßes am Herstellungsort liefert das Vorratsgefäß für Constantin von Nievenheim zur Gastendunk, Gouverneur von Kaiserswerth von 1644, gefunden 1970 im Töpferort Deesen bei Breitenau in der Haidersbach (Freundliche Mitteilung von Franz Baaden). Vergleiche ferner Keramika 1, Kat. Nr. 285.
  43. Inv. Nr. 16324.
  44. Inv. Nr. 53.2231.
  45. Inv. Nr. X 26094.
  46. Inv. Nr. 58/52.
  47. Kunstgewerbemuseum Berlin, Inv. R. K 1436.
  48. Adam C. Oellers, Führer durch die Burg Frankenberg Aachen, Aachen 1985, 64, Abb.48 Mitte. Ferner 1) Birnkrug 1686 Bodenfund in Wetzlar (Klaus Engelbach, Zwei barocke Steinzeugkrüge aus Wetzlarer Boden, in: Mitteilungen des Wetzlarer Geschichtsvereins 31, 1985, 222, T.1/1 und 2); 2) Kruke 1687 bei Negelein, Kiel (Konrad Strauss u. Frieder Aichele, Steinzeug, Augsburg 1992, Kat. Nr. 86).
  49. Seewaldt 1990, Kat. Nr. 387 ( worauf bezieht sich die Ziffer 56? Ist das Stück alt?), 386, 392.
  50. Schloß Aschach, Inv. Nr. 1984, besetzt mit kleinen Scheiben. Ferner Gewändescherben eines Kruges(?) mit Wappen und Umschrift in Pappschachtel des Historischen Museums der Pfalz, Speyer.
  51. Bodenfund Heidelberg. Nicht aufgeführt in: Diertrich Lutz (Hg.), Vor dem grossen Brand, , Stuttgart 1992.
  52. Mainfränkisches Museum Würzburg, Inv. Nr. H 9523 ( HUS S 43).
  53. Keramikmuseum Westerwald, Höhr-Grenzhausen, Inv. Nr. B 13.
  54. Inv. Nr. 59/27 (Mainzer Zeitschrift 59, 1964, 155, Abb.7).
  55. Eine Anfrage bei den dort Verantwortlichen wegen der Inv.- Nr. blieb unbeantwortet.
  56. Inv. Nr. 42/52.
  57. Enghalskrug mit dem Wappen Leyen, datiert 1677. Historisches Museum Frankfurt a. M., Inv. Nr. X 31614 (H 539) (Feulner 1935, 18; Tausend Jahre 1957, Kat. Nr. 330; Döry 1988, 195, Anm.22).
  58. Verbleib Landesamt für Denkmalpfleger Rheinland-Pfalz, Abt. Archäologische Denkmalpflege, Amt Mainz, Inv. Nr. 93-5/51.
  59. Auktion Nagel Stuttgart Nr.258, 7.-9.X.1975, Nr.288.
  60. Inv. Nr. 96/55 (Tausend Jahre 1957, Kat. Nr. 333).
  61. Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg, Inv. Nr. 1911/248-
  62. Kat. Köln 1971, Kat. Nr. 573. Wie ernst soll man die Pulle Inv.3363 des Gewerbemuseums der Bayerischen Landesgewerbeanstalt im Germanischen Nationalmuseum Nürnberg mit Reichsadlerauflage 1738, darauf das Schönborn-Wappen, nehmen?
  63. Inv. Nr. 79/291.
  64. erbleib Landesamt für Denkmalpflege Rheinland-Pfalz, Abt. Archäologische Denkmalpflege, Amt Mainz. – Ein anderes Beispiel demonstriert einen weiteren Grund für die Bestellung wappenverzierter Gefäße im Kannenbäckerland: der Empfang des Reichsfreiherrendiploms vom 14.V.1670 für die Gebrüder Eberhard, Wolf Friedrich, Cuno und Emich von der Leyen (Kneschke 1859-1870, Bd. 5, 501). Denn die 1670 datierte Kruke der Slg. Lippmann- Lissingen Kat. Nr. 72 mit den Wappen Leyen – Cronberg (Siebmacher 1772, Bd. I/124) kann sich nur auf Cuno und seine Frau Anna Maria von Cronberg beziehen (Johann Maximilian Humbracht, Die höchste Zierde Teutsch-Landes…Frankfurt a. M. 1707, 121). Aber auch Cunos älterer Bruder hat im Westerwald bestellt, wie die Flasche, ehem. in der Slg. Zais (Otto von Falke, Das rheinische Steinzeug Bd.2, Berlin 1908, Abb. 253 Mitte) mit den Wappen Leyen- Vogt von Hunolstein (Rietstap 1884-1887, Bd. VI, Taf. CXXII; Kneschke 1859-1870, Bd. 9, 405-406) beweist. Letzteres Allianzwappen trug u.a. die zerstörte Kruke Inv. Nr. V 9531 des Mainfränkischen Museums Würzburg [unscharfes Gruppenfoto im Museumsarchiv]. Das Leyen-Wappen kommt in einem anderen Zusammenhang auf dem großen Krug Inv. Nr. C 19 des Musée des Beaux Arts in Lille vor.
  65. Schloß Aschach, Inv. Nr. 1987.
  66. 1) Historisches Museum Frankfurt a. M. Inv. Nr. X 31628 (H 589). – 2) Hetjens-Museum Düsseldorf, Inv. Nr. R 327 (Adalbert Klein, Deutsche Fayencen im Hetjens-Museum, Düsseldorf 1962, 19, Kat. Nr. 16, Abb. 2). – 3) Ehem. Slg. Igo Levi (Auktion Weinmüller München 81, 11.-12. IV. 1962, Nr. 89, Kat. Nr. 12, Taf. 23). – 4) Ehem. Grossmannsche Sammlung (Zeh 1913, 159, Taf. XXVIII).
  67. Birnkrug im Historischen Museum Frankfurt a. M. Inv. Nr. H 604. – Enghalskrug im Luitpoldmuseum Würzburg (Riesebieter 1921, 24, Abb.17).
  68. Auktion Weinmüller München 85, Nr. 93, 20.-22. III. 1963, Kat. Nr. 124, Taf. 9.
  69. Zeh 1913, 159.
  70. Zeh 1913, 44, Taf. VI; Hüseler 1956-1958, Abb. 269.
  71. Zeh 1913, 44.
  72. Zeh 1913, 44, Taf. VII, Abb. 2; Merk 1979, Kat. Nr. 9.
  73. Zeh 1913, 44-45; Merk 1979, Kat. Nr. 10.
  74. Hans Rupé, Katalog süddeutscher und mitteldeutscher Fayencen aus dem Vermächtnis Dr. Paul Heiland (Nationalmuseum München),München o.J., Kat. Nr. 6.
  75. Auktion Carola van Ham, Köln, Nr. 29, 1.-4. IV. 1967, Kat. Nr. 755.
  76. Schmidt- Walguny 1983, 26, Kat. Nr. 78, Abb. 56; Finke 1991, Kat. Nr. 40.
  77. Schwennicke 1983-1995, Bd. XVI, Taf. 101.
  78. Inv. Nr. 123, Foto- Nr. 1740a.
  79. Inv. Nr. 1916/114 ( Zeh 1913, 49, Abb. 6; Riesebieter 1921, 17, Abb. 2; Merk 1979, Kat. Nr. 12).
  80. Inv. Nr. X 26245 (Zeh 1913, 56, Abb. 12; Riesebieter 1921, 17, Abb. 3; Feulner 1935, 94, Abb. 236; Merk 1979, Kat. Nr. 15; Ludwig Döry, Fayencen des Historischen Museums Frankfurt am Main, Frankfurt am Main 1958, Kat. Nr. 25).
  81. Inv. Nr. V 3837
  82. Riesebieter 1921, 25, Abb. 20 als Hanau; Peter Ilisch, Zur Geschichte der bischöflich-münsterischen Fayencemanufaktur in Ahaus, in: Westfalen 57, 1979, 24-30, ebenso in: Keramos 91, 1981, 29-36.
  83. Keramika 1, Kat. Nr. 85 u. 87.
  84. Feulner 1935, 83.
  85. 1) Historisches Museum Frankfurt a. M., Inv. Nr. X 31615 (H 540) (Meisterwerke 1925, Kat. Nr. 386, Taf. 32; Feulner 1935, 6, 17, 83, Abb.2; Hüseler 1956-1958, Abb. 12 links). – 2) Landesmuseum Kassel, Inv. Nr. 135/1916 (Riesebieter 1921, 40-41, Abb.42; Feulner 1935, 6, 17, 83. Achtung, Fotos vertauscht).
  86. Inv. Nr. X 29637 (Feulner 1935, 18, 83, Abb. 191; Keramika 1, Kat. Nr. 88).
  87. Historisches Museum Frankfurt a. M., Inv. Nr. K 116 (Meisterwerke 1925, Kat. Nr. 381, Taf. 32; Feulner 1935, 6, 17, 85, Abb.3; Hüseler 1956-1958, Abb. 12 rechts).
  88. Feulner 1935, 4, Abb. 4.
  89. Feulner 1935, 18.
  90. Inv. Nr. 339/58.
  91. D. F. Lunsingh Scheurleer, Duits steengoed met wapens of portretten van Oranje vorsten, In: Nederlands kunsthistorisch jaarboek 23, 1972, 391-405.
  92. Michel Mariën, Gres armories de Bouffioulx, Charleroi 1990.
  93. Friedrich von Schrötter, Wörterbuch der Münzkunde, Berlin 1970, 211-214.
  94. Ebenda 713.
  95. The Rudolf Just Collection: Kunstkammer, Sotheby’s 11 .XII.2001, Kat. Nr.142 mit Abb. Bezeichnet: G. R.
  96. Franz Gall, Österreichische Wappenkunde, Wien-Köln 1977, 45.
  97. Kat. Köln, Kat. Nr. 504-505, die Auflagen bezeichnet. G.R.
  98. Inv. X 85:84.
  99. Inv. A 10261. Auflagen bezeichnet: G.R.
  100. Inv. VI 17470 A. Auflagen bezeichnet: G.R.
  101. Inv. 39747.
  102. Inv. 918 VM.