Der Kombinationsofen vom Gotthardsberg

Fragment einer Blattkachel mit Tapetendekor mit gegenständigen Lilien in hochovalen Medaillons, Anfang 17. Jahrhundert, Weilbach, Gemeindearchiv, Fd.-Nr. 108, H. 23,9 cm, Br. 15,5 cmDer hier vorgestellte Kombinationsofen ist der letzten Besiedelungsphase auf dem Gotthardsberg zuzuweisen.1 Im ersten Drittel des 17. Jahrhunderts wurden auf der Hügelkuppe die Kirche und das Prioratshaus reaktiviert.2Die Bauarbeiten dürften in den Jahren 1629 und 1630 ihren Abschluss gefunden haben.3 Die zeitliche Einordnung ist über die Bauinschrift „1629“ auf dem Türsturz im südlichen Seitenschiff der Kirche möglich. Die Anlage wurde bald darauf von den Schweden, die ab 1632 von Hanau kommend bis nach Oberbayern vordrangen, zerstört.4

Der Bebauung des zweiten Drittel des 17. Jahrhunderts ist eine Vielzahl von Blattkacheln mit Lilien, einem Tapetendekor, zuzuweisen.5 Der Dekor zeichnet sich in erster Linie durch seine Gleichförmigkeit aus. Der additive Besatz war sowohl für den Oberofen als auch für den Feuerkasten eines Kachelofens gedacht.

Tapetenmuster sind für den Gotthardsberg in zwei Varianten belegt. Neben dem Lilienbesatz (91 Fragmente) ist der Stellenwert des zweiten Tapetendekors, eines Besatzes mit stilisierten Masken und Palmetten,6 mit sechs Fragmenten als vergleichsweise gering zu betrachten. Letztgenannter Dekor war auf ein querrechteckiges Vorsatzblatt aufgebracht.

Aufgrund ihrer gleichmäßig ausschwingenden Vorderseiten waren die Blattkacheln mit Lilien vom Gotthardsberg dafür vorgesehen, in das zylindrische Oberteil eines Kachelofens eingebaut zu werden. Dem Auskragen der Kachelblätter folgend dürfte dieser einen Durchmesser von mindestens 60 cm gehabt haben.7

Das Relief wird über einer weißen Behauptung von einer braunen Glasur überfangen. Bei elf der 91 auf dem Gotthardsberg gefundenen Fragmente liliengeschmückter Kacheln fehlt eben diese Glasur. Auf beiden Modifikationen finden sich allerdings Spuren eines Graphitauftrags. Er war unverzichtbar, wenn zusätzlich zu keramischen Bestandteilen auch solche aus Gusseisen in den Ofenkörper eingebunden waren.8 Der Kombinationsofen, ein Hybrid aus gusseisernen Platten im Feuerkasten unter dem keramischen Oberofen, hatte sich am Ende des 16. Jahrhunderts in vielen Regionen als langlebige und energieeffiziente Raumheizung bewährt. Dermaßen ausgebildete Feuerkästen erwiesen sich aufgrund ihrer Materialeigenschaften als erstaunlich robust. Ihr Erwerb war jedoch deutlich teurer als die Anschaffung eines ausschließlich mit Keramiken bestückten Kachelofens. Mehrfach auf- und abbaubar, konnte ein Feuerkasten aus gusseisernen Platten in seiner Nutzungszeit nacheinander an mehreren Standorten aufgestellt gewesen sein.

Wiedererstanden aus einer handvoll Fragmenten

Die virtuelle Rekonstruktion eines Kombinationsofens vom Gotthardsberg, dessen Oberfläche mit den hier vorgestellten Tapetendekoren besetzt war, ist als faktenbasierter Interpretationsansatz zu verstehen. Verfügt der Bearbeiter lediglich über Teile der ursprünglich in einen Kachelofen verbauten Ofenkeramiken, und das auch noch in sehr lückenhafter Überlieferung, so rückt das Verständnis der Fertigung in den Fokus der Betrachtung: Details auf Vorder- und Rückseite erlauben Rückschlüsse über die Positionierung der Kacheln im Ofenkörper. Der Ermessenspielraum, den die Kacheltypen hinsichtlich ihrer formalen Ausgestaltung auf deren Einbindung an einer bestimmten Stelle im Ofenkörper geben, ist darzulegen. Gleiches gilt für das Verhältnis des Einzelstücks zum additiven Bezugsrahmen der Ofenwandung.

Die Voraussetzungen, die hier vorgestellten Kachelfragmente in eine hypothetische Ofenrekonstruktion einzubinden, sind in unserem Fall als gegeben zu erachten:

  • Über den Baubefund und Motivvergleiche lässt sich die Nutzungsphase auf knapp zwanzig Jahren beschränken. Davor lag die Anlage seit 1525 für annähernd achtzig Jahre brach. Die Fundstücke des jüngsten Kachelhorizonts sind in Machart und Dekor leicht zu identifizieren. Der Fundschleier, in dem die relevanten Stücke enthalten waren, ist dem ehemaligen Prioratshaus zuordenbar. Das Gros der Artefakte lag in der Verfüllung des dort ergrabenen Gewölbekellers.
  • Die Kachelfragmente lassen sich formal und aufgrund ihrer Oberflächenbehandlung, der dunkelbraunen Glasur oder dem Graphitauftrag, einer Gruppe zuordnen. Fünf Ausprägungen sind zu unterscheiden: Blattkacheln mit Lilienbesatz (92 St.), Blattkacheln mit Maskenbesatz (6 St.), Gesimskacheln mit Akanthusblattfries (13 St.), Gesimskacheln mit Tauband (18 St.) sowie Ofenlehm (3 St). Mit 79,6 % dominieren die Blattkacheln gegenüber den Gesimskacheln (25,2 %). Mit einer solchen heterogenen Mischung lassen sich maximal zwei und minimal ein Ofen bestücken.
  • Über die Kachelfragmente ist des Weiteren der Ofentypus, der Kombinationsofen, erschließbar. Bei diesem war lediglich der Oberofen mit Kacheln besetzt.
  • Typisch für den zur Anwendung kommenden Tapetendekor ist es, dass ein solchermaßen geschmückter Ofen mit einem Minimum unterschiedlicher Formen und Dekore auskommt.
  • Die einzelnen Formate ließen sich nach deren Vervollständigung gut aufeinander abstimmen. Der Winkel der einseitigen Abschrägungen der Gesimskacheln und die Wölbung der konvexen Vorsatzblätter der Blattkacheln lieferten verbindliche Anhaltspunkte für die exakte Ermittlung der Breiten- und Tiefenerstreckung des mit Keramiken besetzten Teilstücks des Ofens.

Bauteile eines Kombinationsofens aus der Zeit um 1600 im Prioratshaus auf dem Gotthardsberg, Visualisierung: Sabrina Bachmann, Heimbuchenthal

Die Rekonstruktion beruht damit auf einer tragfähigen Grundlage. Es ist aber auch auf jene Faktoren zu verweisen, die als Ausgangsbasis für andere Visualisierungsvarianten herangezogen werden können:

  • Das Fundgut war kleinteilig zerschlagen.9 Anpassende Fragmente fanden sich nur in wenigen Fällen. Als verlagertes Fundgut stammt der Hauptteil der Stücke aus einem Bereich des Prioratshauses, der vor allem im 20. Jahrhundert Schauplatz zahlreicher undokumentierter Raubgrabungen war. Damals dürften die aussagekräftigsten Stücke bereits entnommen worden sein. Im Gegensatz zu einem geschlossenen Befund lassen sich von den ermittelbaren Mindestindividuen keine Aussagen über die ursprüngliche Bestückung des Ofens ableiten.
  • An der intakten Glasur ist ablesbar, dass der Ofen, im Gegensatz zu dem an derselben Stelle stehenden spätgotischen Vorgänger,10 nicht einer Brandkatastrophe zum Opfer fiel. Die Raumheizung dürfte anlässlich der Aufgabe der Baulichkeiten im Dreißigjährigen Kriege systematisch abgetragen worden sein.11 Der Unterbau einschließlich der Füße wurde wiederverwendet oder recycelt. Gleiches gilt für unversehrt ausgebaute Kacheln. Das Ungleichgewicht zwischen Blatt- und Gesimskachelfragmenten könnte daraus resultieren, dass sich Gesimskacheln deutlich leichter unbeschadet entnehmen ließen. Die so begründbare Verminderung des Abwurfs schränkt die statistische Relevanz der von dessen Analyse ableitbaren Aussagemöglichkeiten erheblich ein.
  • Ohne Bezug auf Realien musste der hypothetische Nachbau des Feuerkastens und dessen Unterbaus entwickelt werden. Eine direkte Zuweisung der ebenfalls reliefierten Ofenplatten zu einer entsprechenden Kachelrekonstruktion ist kaum möglich. In den Sammlungen ist diese Materialgruppe aufgrund ihrer Formate und der konservatorischen Vorgaben räumlich und oft auch hinsichtlich ihrer dokumentierten Provenienz von dem Fundus der reliefierten Ofenkeramik getrennt. Aussagekräftig sind noch stehende Öfen ebenso wie solche aus dem archäologischen Befundkontext. Die letztgenannte Option tritt beispielweise dann ein, wenn ein Kombinationsofen im Zuge einer bewussten Niederlegung in einen Tiefbrunnen geworfen wurde.12 Nur sehr selten sind die gusseisernen Bestandteile eines Kombinationsofens noch im vor Ort verbliebenen Brandschutt eines Gebäudes enthalten.13 Es muss offenbleiben, ob die gesamte Konstruktion ursprünglich auf zwei eisernen, steinernen oder keramischen Füßen oder auf einem Ofenstein ruhte.
  • Inneneinbauten wie Ofenzüge, Ofendippen und Wärmefächer sind Forschungsdesiderate. Der umfangreichen Literatur zur Holzsparkunst folgend, kam ein solches Instrumentarium seit dem Manierismus vielgestaltig in den eigens dafür erstellten Denkschriften zum Tragen.14 Aufgrund ihrer Machart lassen sich diese Bauteile im Fundgut so gut wie gar nicht als zum Ofen zugehörig identifizieren.
  • Im Rekonstruktionsvorschlag fanden ausschließlich Kacheln mit glasierten Oberflächen Berücksichtigung. Die unglasierten, deren Oberfläche durch Graphitauftrag angeglichen wurden, ließen sich optisch in der Visualisierung nicht ausreichend von den modelgleichen, glasierten Stücken absetzen. Dass der Ofen zum Zeitpunkt seiner Niederlegung bereits (mehrfach) neu aufgesetzt wurde, war ebenfalls nicht darstellbar.
  • Die an ihren Schauseiten als glatte, einfach abgetreppte Leisten ausgebildeten Besätze aus Ofenlehm blieben ebenso unberücksichtigt wie Blattkacheln mit glattem Vorsatzblatt.

Die Visualisierung

Rekonstruktion eines Kombinationsofens aus der Zeit um 1600 im Prioratshaus auf dem Gotthardsberg mit Blattkacheln mit Tapetendekor, Visualisierung: Sabrina Bachmann, HeimbuchenthalDie hypothetische Rekonstruktion15  zeigt einen 245 cm hohen, zweiteiligen Kombinationsofen. Seine Stirnseite ist 84 cm breit, seine Schmalseite 102 cm. Über zwei steinernen Pfeilern erhebt sich der aus gusseisernen Platten bestehende Feuerkasten.16 Seine Rückseite war in eine Wand des zu beheizenden Raums integriert. Zwei Durchbrechungen dort erlaubten das Befeuern von einem gesonderten Raum aus. An dieser Stelle zogen auch die Abgase ab. Der 120 cm hohe Oberofen reichte ursprünglich nicht ganz an die Decke.17 Das in seiner Grundform zylindrische, mit Kacheln bestückte Konstrukt steht im Gegensatz zum Feuerkasten frei im Raum. Insgesamt dürften in das Ofensegment 85 Kacheln eingebaut gewesen sein.18 Der keramische Oberofen setzte mit einem einzeiligen Bering aus Blattkacheln mit Maskenbesatz an. Ein fallendes Karnies, bestehend aus polygon angeordneten Gesimskacheln mit akanthusblattbesetzten Friesen, leitete zu einem im Durchmesser etwas schmaleren Zylinder über. In drei versetzt zueinander angeordneten Lagen kamen dort Blattkacheln mit Liliendekor zur Aufstellung. Übereinander gestaffelt, schlossen zwei Gesimskacheln mit jeweils steigendem Karnies das Ganze mit einem breiten, kleinteilig horizontal gegliedertem Gesims nach oben hin ab. Über einer Reihe Gesimskacheln mit Akanthusblattbesatz wurden Kacheln desselben Typs eingebunden, die mit ihren taubandbesetzten Halbstäben etwas aufwändiger dekoriert waren.

 

 

Eine Idee wird greifbar

Die Aussagekraft des 3D-Drucks der Visualisierung entspricht in etwa derjenigen eines historischen Ofenmodells. Zudem gewinnt die Ideenfindung, umgesetzt in etwas Greifbares, geradezu zwangsläufig an Glaubwürdigkeit. Ein solches Ausstellungsmittel ermöglicht, ähnlich dem Einsatz von Repliken, den haptischen Zugang zu einem Stück Alltagskultur.

Im Falle des Kombinationsofens vom Gotthardsberg entschieden wir uns für ein Modell im Maßstab 1:10. Das Werkstück besteht aus thermoplastischen Polymeren, die der Materialgruppe Nylon zuzuordnen sind.19 Das Material kann starken mechanischen Belastungen dauerhaft standhalten. Um das Ganze in einem Stück zu fertigen, musste die Multi-Jet-Fusion-Technik zum Einsatz gebracht werden. Diese Mischung aus Pulverbettschmelzen und Materialstrahlverfahren erlaubt das Generieren klarer Kanten und feiner Details. Stützstrukturen sind nicht erforderlich. Ein solches Modell kann nachträglich farbig gefasst werden. In vorliegendem Fall wurde eine schwarze Grundmasse gewählt. Da diese, abgesehen von Lichtbrechungseffekten auf der Glasur am Oberofen, dem Originaleindruck recht nahekommt, wurde auf das nachträgliche Bemalen verzichtet.

 

Zur Nachahmung empfohlen

Die Rekonstruktion eines Kachelofens, auch des hier vorgestellten, ist letztlich als die Summe subjektiver Entscheidungen des Bearbeiters zu verstehen. Je größer dabei der Bildausschnitt gewählt wird, desto weniger Gewicht kommt den am Baukörper, Befund und an den Fundstücken sicher ableitbaren Informationen zu. Unbestreitbar ist es nur über diese Form der Sichtbarmachung möglich, die Summe der Einzelerkenntnisse überzeugend in Gänze darzustellen. Je weiter sich die Argumentationskette allerdings von den unmittelbar am Einzelstück ablesbaren Informationen fortentwickelt, desto hypothetischer sind die daraus gewonnenen Ableitungen.20

© Harald Rosmanitz, Partenstein 2025


Weiterführende Literatur:

Driesch, Karlheinz von den (1990): Handbuch der Ofen-, Kamin- und Takenplatten im Rheinland. Köln (Werken und Wohnen, 17).

Ebel, Martin (2003): Furnologie aneb hledání cesty k úspornému topení do poloviny 19. století v soudobých vzornících. [Furnologie oder Suche nach einem Weg zur wirtschaftlichen Heizung bis zur Hälfte des 19. Jahrhunderts in gegenwärtigen Musterbüchern]. In: Svorník 1, S. 241–254.

Elling, Wilhelm; Winkler-Borck, Sigrid; Dethlefs, Gerd; Rüggeberg, Helmut (Hg.) (1992): Ofen- und Kaminplatten. Borken.

Flachenecker, Helmut (2012): Der Gotthardsberg im Kraftfeld regionaler Interessen. Burg – Frauenkloster – Propstei. In: Joachim Lorenz (Hg.): Porphyre. Tagungsband der „Porphyr“-Tagung am 21. und 22. Oktober 2011 in Weilbach und Amorbach, Landkreis Miltenberg. Aschaffenburg (Mitteilungen des naturwissenschaftlichen Museums Aschaffenburg, 26), S. 54–61.

Funck, Stefanie (2015): Die Bibel in Eisen. In: Stefanie Funck, Christoph Otterbeck und Eveline Valtink (Hg.): Bibel in Eisen. Biblische Motive auf Ofenplatten des 16. Jahrhunderts. Kassel: Verlag Evangelischer Medienverband Kassel GmbH, S. 11–20.

Halbwachs, Hans; Springer, Bernhard (2017): Das Gesicht des Gotthardberges. Eine Bildergeschichte. In: Amorbach erzählt. Geschichte und Geschichten aus dem Bayerischen Odenwald 3, S. 201–222.

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Hildenbrand, Friedrich Johann (1892): Die Gotthard-Ruine bei Amorbach in Franken. Amorbach.

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Lasch, Heike (2004): Der Josephzyklus. Eine Serie von Ofenkacheln aus dem ehemaligen Schloss in Nidderau-Windecken. Hanau.

Lehnemann, Wingolf (1984): Eisenöfen. Entwicklung, Form, Technik. München.

Mader, Felix; Karlinger, Hans (Hg.) (1981): Die Kunstdenkmäler von Unterfranken & Aschaffenburg. XVIII Bezirksamt Miltenberg. 2. Aufl. München.

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Rosmanitz, Harald (2022): Reliefierte Ofenkacheln des Spätmittelalters und der Neuzeit aus dem Spessart im Spannungsfeld von Motivgeber, Handwerker und Verbraucher. Möglichkeiten und Grenzen einer induktiven Kontextualisierung. (masch. Diss.). Partenstein.

Rosmanitz, Harald (2023): Die Ofenkacheln der Burg Hilpoltstein. In: Bericht der Bayerischen Bodendenkmalpflege 63 (2022), S. 379–413.

Rosmanitz, Harald (2024): Wohnen mit Bildern – Die Kacheln vom Gotthardsberg. Ein Berg schreibt Geschichte. In: Amorbach erzählt. Geschichte und Geschichten aus dem Bayerischen Odenwald 4, S. 75–134.

Rosmanitz, Harald; Reichert, Christine (2012): Der Gotthardsberg – An der Schwanzspitze des Bayerischen Löwen. In: Bayerische Archäologie (2), S. 4–7.

Schmid, Beate; Herrmann, Christofer (Hg.) (1998): Die Ruine Landskron in Oppenheim. Mainz: von Zabern (Mainzer archäologische Schriften, 2).


 

  1. Zum Gotthardsberg: Flachenecker 2012; Halbwachs/Springer 2017; Hartmann 1993, 2021, S. 209-223; Hildenbrand 1892; Reichert/Rosmanitz 2011; Reichert/Rosmanitz 2012; Reichert/Rosmanitz 2012; Reichert 2015; Rosmanitz/Reichert 2012; Rosmanitz 2024.
  2. Bernhard Springer verweist auf die Vollendung der Klosterkirche durch den Miltenberger Baumeister Phillip Klebsattel im Jahr 1631 (Halbwachs/Springer 2017, S. 203).
  3. Hildenbrand 1892, S. 7–8; Halbwachs/Springer 2017, S. 204.
  4. Mader/Karlinger 1981, S. 138.
  5. Rosmanitz 2024, S.104-109. Siehe dazu auch eine entsprechende Betrachtung im Segment „Motive“ auf dieser Website.
  6. Rosmanitz 2022, S. 47–48.
  7. Der am Fragment ermittelte Durchmesser liegt bei 52 cm. Die mit Ofenlehm gefüllten Fugen zwischen den einzelnen Kacheln geben bei der Berechnung des Durchmessers eine Toleranz von mindestens acht Zentimetern an.
  8. Driesch 1990, S. 11–25; Elling et al. 1992 , S. 43–44; Funck 2015, 11-13; Lehnemann 1984, S. 13.
  9. Der Mittelwert der Stückgröße beträgt in der Höhenerstreckung 5,47 cm und in der Breite 5,78 cm. Dem sind die an den vollständigen Kacheln ermittelten Durchschnittswerte von 12,24 cm, auf die Höhe bezogen, sowie 17,90 cm, auf die Breite bezogen, gegenüberzustellen.
  10. Rosmanitz 2024, S. 94–104.
  11. Zum Abtragen von Öfen siehe Rosmanitz 2022, S. 234–235; Rosmanitz 2023, S. 393–394.
  12. Kröner 2016; Schmid/Herrmann 1998, S. 91–93, Abb. 82–86
  13. Lasch 2004, S. 10–17; Rosmanitz 1995.
  14. Ebel 2003
  15. Sabrina Bachmann, Heimbuchenthal nahm sich freundlicherweise der Modellierung des Ofens mit Tapetendekor vom Gotthardsberg an.
  16. Abmessungen des Feuerkastens: 86,5 cm x 84,0 cm x 102 cm.
  17. Abmessungen des Oberofens: 120,0 cm x 79,0 cm x 79,0 cm.
  18. 49 Blattkacheln, davon 36 Fragmente mit Lilie und 13 mit Maske sowie 36 Gesimskacheln, davon 24 mit Akanthusblattbesatz und 12 mit Tauband.
  19. Das Ofenmodel (H. 250,71 mm, Br. 127,58 mm, T. 104,48 mm) hat ein Volumen von 1312 cm2 und ein Gewicht von 1325,95 g. Es wurde innerhalb von 15 Arbeitstagen gefertigt. Das Modell steht in der Ausstellung der Funde vom Gotthardsberg im Heimatmuseum von Weilbach-Weckbach.
  20.  Als kleinster Nenner fungiert das Kachelfragment. Bereits bei dessen Vervollständigung treten Unschärfen auf. Diese summieren sich aufgrund der stets größer werdenden Wahlmöglichkeiten beim Kreieren eines Ofenkörpers und dessen Platzierung in ein Raumgefüge exponentiell.