Es geht unverdrossen weiter
Partenstein im Januar 2025
Das Jahr 2024 war geprägt von der Aufnahme neuen Fundguts und der Aufarbeitung von Bestehendem. Besonders zu verweisen ist auf die Vorlage der Ofenkacheln vom Gotthardsberg bei Amorbach. Auf diesem Wege konnte die Visualisierung der Stilgeschichte der Kachelöfen in Süd- und Südwestdeutschland um einen Kombinationsofen mit Tapetendekor bereichert werden. Der Ofen steht auch im Mittelpunkt des neugeschaffenen Besucherleitsystems des Archäologischen Parks auf dem Gotthardsberg.
Forschung und Vermittlung kamen in mehreren Präsentationen zusammen. So wurde furnologia.de auf einem Workshop der Universität Bamberg vorgestellt. Auf Tagungen in Lübeck und Warschau konnten Gedanken über die Öfen der Oberschicht sowie über die Rolle der Vermarktung von Ofenkeramik seit der Spätgotik thematisiert werden. Bei einem Vortrag in Schramberg standen größere badische Fundkomplexe und deren Aussagekraft im Mittelpunkt der Betrachtungen.
Die inhaltliche Beschäftigung mit der Artefaktgruppe hat selbstverständlich auch zum Anwachsen der Inhalte auf der Website beigetragen. Die Anzahl der vorgestellten Motivserien hat sich auf 64 erhöht. Die Galerie mit den Motiven ist auf 1.044 Einzeldarstellungen angewachsen. Erweiterungen erfuhr auch der Sektor „Bibliothek“ und „Rezensionen“.
Die Grundpfeiler von furnologia.de bilden die Datenbanken FurnArch und FurnLit. Beide wurden und werden kontinuierlich ausgebaut. FurnArch kann derzeit mit 84.797 Einträgen aufwarten. In FurnLit sind 7060 Monographien und Artikel zum Thema eingebunden. Ca. 6.200 davon sind mit PDFs hinterlegt und verschlagwortet.
Einen großen Zuwachs hat der Bereich der 3D-Scans erhalten. Zwischenzeitlich sind auf diesem Wege 676 Kachelfragmente erfasst. Ausgewählte Stücke sind in Sketchfab abzurufen. Allerdings hat unser Engagement, den letztgenannten Websiteauftritt betreffend, in den letzten Monaten stark gelitten. Sketchfab ist zwischenzeitlich an einen anderen Investor verkauft worden. Dadurch fielen für uns sämtliche Begünstigungen weg, die wir in den letzten Jahren erfahren durften. Nun steht dort nur noch ein sehr begrenzter Raum für Uploads zur Verfügung. Komplexe Darstellungen wurden ohne Vorankündigung von der Site genommen. Hier werden wir längerfristig einen anderen Weg beschreiten müssen. Gerade in einer Zeit, in der diese innovativen Methoden mit Blick auf die KI eine unermessliche Förderung erhalten, erweist sich die bedingungslose Kommerzialisierung als Schattenseite der Entwicklung. Alles in diesem Sektor basiert auf einer exponentiell anwachsenden Datenflut. Wenn man dieser die Grundlage entzieht und der Datengeber noch dafür zur Kasse bittet, wird sich dies auf Dauer verheerend für ein solches System erweisen.
2025 wird die Arbeit unvermindert fortgesetzt. Uns ist durchaus bewusst, dass furnologia.de in ein zeitgemäßeres Format gebracht werden sollte. Als Projekt, das ausschließlich auf ehrenamtlichem Engagement basiert, ist ein solches Unterfangen nicht einfach zu stemmen. Ich muss Sie daher um Geduld bitten.
An dieser Stelle möchte ich mich in aller Form beim altbewährten Team bedanken, die mich bei der Arbeit für die Webseite maßgeblich unterstützen. Gerald Volker Grimm und Christine Reichert kümmerten sie wie immer um das Lektorat. Sabrina Bachmann zeichnete für die Kartenerstellung, für die Visualisierungen und für die Pflege der Website verantwortlich.
Ich hoffe, Sie haben mit furnologia.de weiterhin viel Freude.
Ihr
Harald Rosmanitz