Motive: Luther von der Veste Heldburg

auch als PDF verfügbar


Fragment des Innenfelds einer Blattkachel mit Martin Luther, grün glasiert, Thüringen (?), nach 1550, H. 12,7 cm, Br. 9,4 cm Römhild, Steinsburgmuseum, urspr. Bad Colberg, Veste HeldburgBei der Einarbeitung der reliefierten Ofenkeramik aus Südthüringen in FurnArch1 konnte eine aus zwei Fragmenten bestehende, grün glasierte Kachel aufgenommen werden. Ihr Relief zeigt die stehende Ganzfigur des Reformators Martin Luther. Die Kachel wurde 2001 auf der Veste Heldburg und dort im Zwinger vor dem Kommandantenbau ergraben.2

Das 12,7 cm hohe und 9,4 cm breite Fragment war ursprünglich Teil des Innenfelds einer Blattkachel. Auf ihm ist die nach rechts ins Viertelprofil gedrehte, stehende Ganzfigur eines älteren Mannes mit Pagenschnitt zu erkennen. Er trägt über seinem Hemd einen langen, in zahlreiche Falten gelegten Mantel mit weiten Ärmeln. In seinen Händen hält er ein geschlossenes Buch. Die nur fragmentarisch erhaltene Inschrift …VS / LVT … auf Kopfhöhe lässt sich über Vergleiche mit einer mehrfarbigen Kachel aus Stralsund3zu MARTINVS / LVTER vervollständigen. Das Stück aus Stralsund bestätigt, dass Martin Luther ursprünglich das gesamte Innenfeld für sich in Anspruch nahm. Hinter ihm, knapp unterhalb des Schriftzugs MARTINVS, befand sich ein mit einer Rose, der Lutherrose,4 besetzter Wappenschild. Die Arkade, die das Innenfeld umschloss, setzte sich aus abgetreppten Sockeln, schmalen, glatten Pfeilern, einer ebenfalls schmalen, perlstabbesetzten Bogenlaibung sowie aus rankenbesetzten Zwickeln zusammen. Dieser Architekturrahmen kam auch bei vielfigurigen Reformationskacheln zum Einsatz.5

Das Bildkonzept für das Relief von der Veste Heldburg wurde in der Cranach-Werkstatt entwickelt. In Gewandung, Haltung und Gesichtszügen geht die Motivfindung auf ein ganzfiguriges Ölgemälde von Lukas Cranch dem Jüngeren aus dem Jahre 1546 zurück.6 Laut Inschrift zeigt es den Reformator in seinem 63ten Lebensjahr. Das 1575 vom gleichen Maler geschaffene Diptychon mit Georg III. von Anhalt und Martin Luther7 lässt die auch im Kachelrelief nachgewiesene Geste erkennen, mit der Luther die Bibel umschließt. In Anlehnung an das Werk schuf ein unbekannter Eisleber Maler den „Unverbrannten Luther“.8

Das Ölgemälde zierte die Eingangstür von Luthers Geburtshaus. Trotz geänderter Fußstellung überwiegen die Übereinstimmungen mit dem Kachelrelief. So wurde das Wappen mit der Lutherrose an ganz ähnlicher Stelle platziert. Alleine auf der Grundlage der erhaltenen Gemälde wäre für das Kachelfragment von der Heldburg als terminus post quem der Beginn des letzten Drittels des 16. Jahrhunderts zu postulieren. Deutlich älter, nämlich in das Jahr 1548, datiert inschriftlich ein Holzschnitt der Cranachwerkstatt,9 der in der Forschung aufgrund seiner zahlreichen Übereinstimmungen als die verbindliche graphische Vorlage des Kachelreliefs angesprochen wird.10 Der Druck wurde erst zwei Jahre nach seiner Entstehung in einer in Wittenberg verlegten Schrift veröffentlicht. Zu diesem Holzschnitt lässt sich seinerseits als Vorgänger ein weiterer, bereits 1546 gefertigter Holzschnitt anführen.11 Er stammt ebenfalls aus der Cranach-Werkstatt. Seine Bedeutung besteht darin, dass das bronzene Epitaph Luthers für dessen Grab in der Wittenberger Schlosskirche just nach dieser Vorlage gearbeitet wurde. Die Schnitzer der hölzernen Patrize aus dem Jahre 1548, die seit 1727 in der Andreaskirche in Erfurt zu sehen ist und das im gleichen Jahr durch den Erfurter Rotgießer Heinrich Ziegler (Ciegeler) d. J. gegossene Bronzeepitaph, das in der Michaeliskirche in Jena seine endgültige Aufstellung fand, wurden um den Wappenschild mit Lutherrose bereichert.12 Die Grabplatte erfuhr zahlreiche Nachahmungen. Erinnert sei an den „Unverbrannten Luther“ von Eisleben. Nach langer Irrfahrt war sie erst ab 1571 in Jena öffentlich zugänglich.

Luther auf Ofenkacheln

Die Übernahme des Konterfeis von Martin Luther auf Werke der Kachelkunst knüpft an eine lange Tradition der intensiven Nutzung der persönlichen Darstellungen des Reformators über die Jahrhunderte hinweg an.13 Die Basis dafür wurde noch zu Lebzeiten Luthers geschaffen. Die Gründe für die Platzierung dieses Bildthemas am Kachelofen ist eng mit der Diskussion um die „Reformationsöfen“ verknüpft.14 Aus dem gesamten Verbreitungsgebiet sind ganz unterschiedlich ausgebildete Ofenkeramiken mit dem Lutherkonterfei nachweisbar. Sie zeigen den Kirchenlehrer als Büste,15 Halbbild16 oder stehende Ganzfigur.17 Darüber fand Martin Luther auch als kniende Assistenzfigur einer Kreuzigung18 oder als von der Kanzel Predigender19 Eingang in Kachelreliefs. Ob als Portrait oder als in einer Szene Agierender, in allen Fällen ist die Einbindung Luthers in das Bildprogramm eines Kachelofens weniger als Personenkult denn als Bekenntnis zur Reformation und zum Lutheranertum zu werten.20 Es lässt sich nicht mit Sicherheit ausschließen, dass diese Bildidee bereits zu Lebzeiten Luthers Eingang in ein entsprechendes ikonographisches Programm fand. Die Mehrzahl der Ofenkacheln mit der Darstellung von Martin Luther lassen sich allerdings einem posthumen Kontext zuweisen. Ein Beispiel ist die Einbindung in die Katechismusserie,21 wie sie in einen Kombinationsofen in der Wilhelmsburg bei Schmalkalden eingebaut wurde.22 Das Relief mit dem predigenden Luther, das anderenorts als der Motivfolge zugehörig erkannt wurde, steht für das dritte Gebot der Bibel „Du sollst den Feiertag heiligen“. Eine Inschrift auf Kacheln mit diesem Thema datiert die Bildfindung in das Jahr 1603.23

Anlässlich der Aufarbeitung der Model aus der Kachelwerkstatt auf dem Wilhelm-Leuschner-Platz in Leipzig konnte Martina Wegner ein mit dem Fund von der Veste Heldburg übereinstimmendes Modelfragment vorstellen.24 Dieses ist für die Interpretation des Heldburger Stückes gleich in zweifacher Hinsicht von Bedeutung. Der Nachweis im Leipziger Produktionsmilieu, und dann auch noch in einer für die Renaissance und für den Manierismus außerordentlich bedeutenden, motivgebenden Werkstatt, kann als Zwischenschritt auf dem Weg von der Motivfindung (Wittenberg, Cranachwerkstatt) zum Verbraucher in der Ferne (Veste Heldburg) verstanden werden. Die Leipziger Kachel- und Modelproduktion basiert in erster Linie auf der Rolle der sächsischen Metropole als überregionalem Handelszentrum. Die dort ansässigen Handwerker griffen Trends auf und setzten diese gegen klingende Münze in Vermarktbares um. Am Beispiel des Modelfragmets einer Lutherkachel zeigt sich der Stellenwert eines solchen Trendsetters, dessen Widerhall auch noch in Fulda und auf der Veste Heldburg zu spüren ist.

Vom Verkaufsschlager zum Ladenhüter

Verbreitung der Kacheln und Model mit Luther, Karte: Sabrina Bachmann, HeimbuchenthalDass dem Motiv allerdings nicht die gewünschte Wirkmächtigkeit beschieden war, dürfte mit der Schlacht bei Mühlberg am 24. April 1547 zusammenhängen. Die Euphorie der Protestanten erlitt durch die Niederlage des Schmalkaldischen Bundes einen gewaltigen Dämpfer. Vorsichtiges Agieren war angesagt. Die Platzierung eines Lutherkonterfeis auf einem Ofen in den eigenen Repräsentationsräumen konnte sich durchaus als Nachteil erweisen. Als Kompromiss wich man auf Motive aus, deren Verbundenheit mit dem Lutheranertum dem Eingeweihten durchaus bekannt waren, die aber auch andere Interpretationsmöglichkeiten zuließen.25 Diejenigen, die ihre Hoffnungen in den Verkaufsschlager „Luther-Kachel“ gesetzt hatten, wurden bitter enttäuscht. Dies lässt sich alleine schon an der geringen Anzahl an Fundstellen bei Produzenten und Verbrauchern ablesen, für die das hier zur Diskussion stehende Motiv belegt ist.

Das Model vom Wilhelm-Leuschner-Platz in Leipzig ist jedoch auch aufgrund eines zweiten Modelfragments für die Interpretation des Reliefs von Bedeutung.26 Dieses lässt sich ebenfalls über eine Kachel aus Stralsund weitgehend vervollständigen.27 In derselben Rahmung steht dort der böhmische Reformator Jan Hus (1365-1415). Nebeneinandergestellt scheinen die beiden Kirchenlehrer im Disput vertieft. Das Relief von der Veste Heldburg erhält über den Werkstattbruch aus Leipzig ein für Südthüringen leider nicht nachgewiesenes Gegenstück. In der Vergesellschaftung der zweiteiligen Bildfolge kommt klar zum Ausdruck, dass es bei dem Motiv in erster Linie darum ging, historische Persönlichkeiten als Versinnbildlichung der neuen Glaubensrichtung abzubilden.

Das nur 12,7 cm hohe Fragment von der Veste Heldburg dürfte bei Ofenreparaturen oder -erneuerungen seinen Weg von den Repräsentationsräumen der Burg in die Zwingerverfüllung gefunden haben. Erst die Verortung des Fundstücks, das heute seines ursprünglichen Aufstellungsortes verlustig gegangen ist, in einem übergeordneten Zusammenhang zeigt die enge Beziehung zu Wittenberg. Die Stadt an der Elbe war nicht nur Wohn- und Wirkungsstätte des Reformators, sondern zugleich auch Arbeitsort von Lukas Cranch d. Ä. Er oder sein unmittelbares künstlerisches Umfeld illustrierten die Schriften der Reformatoren. Auf ihn und seinen Sohn lassen sich die Darstellungen des Reformators zurückführen, die ab 1550 als Druckgraphiken eine weite Verbreitung fanden.

Der entscheidende Impuls aus Erfurt

In der Kachelforschung ist es üblich, die Gemälde und die in der Folge davon angefertigten Druckgraphiken als verbindliche Vorlage für ein Kachelrelief anzusprechen.28 Dieses geradezu axiomhaft zur Anwendung kommende Verfahren sollte überdacht werden. Bei den Drucken handelt es sich in erster Linie um Rezeptionen von Kunstwerken. Oft werden von einem solchen Kunstwerk gleich mehrere Druckgraphiken von einem oder mehreren Künstlern angefertigt. Hinzu kommen Plagiate dieser Drucke.29 In dieser Struktur bleibt unberücksichtigt, dass bereits während der Schaffensphase des Kunstwerkes ein Entwurf (Bozetto) als Patrize für ein Kachelrelief dienen kann. Warum soll ein Holzschnitzer, der das Modell für das Luther-Epitaph fertigte, auf das lukrative Zubrot der Fertigung einer hölzernen (?) Kachelpatrize mit demselben Motiv verzichten? Der genaue stilistische Vergleich aller motivisch in Frage kommenden Gemälde, Skulpturen, Plastiken und Druckgraphiken zeigt, dass nicht die angeführten Drucke sondern das Luther-Epitaph die meisten Parallelen zum Kachelrelief aufweist. Damit lässt sich postulieren, dass das hier zur Diskussion stehende Kachelrelief im direkten Werkstattumfeld oder sogar in der Werkstatt jenes Künstlers entstand, der in Erfurt die hölzerne Patrize des Epitaphs schuf. Wollte dieser mit einem vielfach rezipierbaren Relief des im Entstehen begriffenen Epitaphs zusätzlich zu seiner Beauftragung durch den Kurfürsten Johann Friedrich des Großmütigen weiteres Kapital schlagen?

Fragment des Innenfelds einer Blattkachel mit Martin Luther
grün glasiert, Thüringen (?), nach 1550, H. 12,7 cm, Br. 9,4 cm

Römhild, Steinsburgmuseum, urspr. Bad Colberg, Veste Heldburg

Fragment des Innenfelds einer Blattkachel mit Martin Luther
dunkelgrün glasiert, Südhessen (?), zweite Hälfte 16. Jh., H. 3,8 cm, Br. 4,8 cm

Fulda, Vonderaumuseum, urspr. Fulda, Domplatz

Blattkachel mit Martin Luther als Halbbild mit Inschrift S MARTINVS LUTERVS D
graphitiert, Franken (?), zweite Hälfte 17. Jh., H. 22,5 cm, Br. 21,0 cm

Rothenburg ob der Tauber, Reichsstadtmuseum, Inv.-Nr. K 48 P

Fragment einer Blattkachel mit Luther von der Kanzel predigend
nach einer Druckgraphik von Hans Brosamer
graphitiert, zweite Hälfte 16. Jh., H. 29,2 cm, Br. 16,6 cm

Marburg, Museum für Kunst- und Kulturgeschichte, Inv.-Nr. 15.209

Gipspatrize mit der Büste von Martin Luther
rückseitig beschriftet:
Ihrer Hoheit der Frau Herzogin/
Viktoria Adelheid/
eine Wiedergabe des Lutherreliefs/
am Reformationsofen des Gustav von Dormin/
Coburg im Jubiläumsjahr 1921/
Wilh. Luthard

unglasiert, Coburg, 1921, H. 17,8 cm, Br. 16,8 cm

Coburg, Kunstsammlung der Veste Coburg

Dem Modelbestande der Werkstatt vom Wilhelm-Leuschner-Platz in Leipzig kommt dieser Argumentation folgend keine gestalterische, sondern eine vermarktende Rolle zu. Die Handelsmetropole, in der die überregional agierende Kachelwertstatt beheimatet war, stand bereits in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts als Garant dafür, dass Kacheln mit dem stehenden Martin Luther bald schon Eingang in das Repertoire auch weit entfernter, kachelproduzierender Töpfereien hätten finden können. Lediglich der mit dem Zusammenbruch des Schmalkadischen Bundes (nach 1547) einhergehenden Zurückhaltung beim Bekenntnis zum neuen Glauben ist es geschuldet, dass der Motivfolge mit Martin Luther und Jan Hus lediglich eine vergleichsweise schwach ausgeprägte Verbreitung zuteil wurde. Die Frage muss offenbleiben, was den Burgherrn von der Heldburg dazu bewegt haben dürfte, das Epitaph Martin Luthers im Kleinformat in seiner Guten Stube zu platzieren.

 

Harald Rosmanitz, Partenstein 2020, erweitert und ergänzt 2023


 

Weiterführende Literatur:

Albrecht, Maria (2022): Luthers Negativ. Ofenkachelmatrizen mit dem Konterfrei Martin Luthers und eines weiteren Reformators. In: Georg Döhner; Lutz Grunwald (Hg.): Keramik in Berlin, Brandenburg und Europa. Produktion, Innovation, Handel und Handelsgeschichte, Berlin, S. 252–260.

Flügel, Katharina; Kroll, Renate (1983): Kunst der Reformationszeit, Berlin.

Gralak, Justyna (2017): Die Reformation auf Ofenkacheln. Eine Kulturgeschichte des Kachelofens in Brandenburg, Cottbus.

Hallenkamp-Lumpe, Julia (2006): Studien zur Ofenkeramik des 12. bis 17. Jahrhunderts anhand von Bodenfunden aus Westfalen-Lippe (Denkmalpflege und Forschung in Westfalen 42), Mainz.

Hallenkamp-Lumpe, Julia (2007): Das Bekenntnis am Kachelofen? Überlegungen zu den sogenannten „Reformationskacheln“. In: Carola Jäggi; Jörn Staecker (Hg.): Archäologie der Reformation. Studien zu den Auswirkungen des Konfessionswechsels auf die materielle Kultur (Arbeiten zur Kirchengeschichte 104), Berlin/New York, S. 323–343.

Hoffmann, Claudia (2001): Auswahl-Katalog der Renaissance-Ofenkacheln im Bestand des Kulturhistorischen Museum der Hansestad Stralsund. In: Manfred Schneider (Hg.): Von der Feuerstelle zum Kachelofen. Heizanlagen und Ofenkeramik vom Mittelalter bis zur Neuzeit; Beiträge des 3. wissenschaftlichen Kolloquiums Stralsund 9. – 11. Dezember 1999 (Stralsunder Beiträge zur Archäologie, Geschichte, Kunst und Volkskunde in Vorpommern 3), Stralsund, S. 124–164.

Hoffmann, Claudia (2005): „…leth ick den nign Kachelauen maken…“. Renaissancezeitliche Ofenkacheln aus der Hansestadt Stralsund – Eine Auswahl. In: Stefanie Brüggemann (Hg.): Bemerkungen zur Renaissance in Stralsund (Heft 2), Stralsund, S. 59–66.

Hoffmann, Claudia (2007a): Kaakelit hansakaupunki Stralsundin alueella. [Ceramic Stove Tiles in the Area of the Hansa Town Stralsund]. In: Kirsi Majantie (Hg.): Ruukkuja ja Ruhtinaita. Fat och furstar. Saviastioita ja uunikaakeleita ajalta 1400-1700. [Pots and princes. Ceramic vessels and stove tiles from 1400-1700] (Archaeologia Medii aevi finlandiae 12), Turku, S. 146–155.

Hoffmann, Claudia (2007b): Religiöses Bildgut im Stralsunder Ofenkachelmaterial. Hinweis auf Protestantismus? In: Carola Jäggi; Jörn Staecker (Hg.): Archäologie der Reformation. Studien zu den Auswirkungen des Konfessionswechsels auf die materielle Kultur (Arbeiten zur Kirchengeschichte 104), Berlin/New York, S. 344–368.

Hoffmann, Claudia (2008): Lutherzeitliche Ofenkacheln aus dem Bestand des Kulturhistorischen Museum der Hansestadt Stralsund. In: Harald Meller; Stefan Rhein; Hans-Georg Stephan (Hg.): Luthers Lebenswelten (Tagungen des Landesmuseums für Vorgeschichte Halle 1), Halle, S. 201–208.

Hoffmann, Claudia (2009): Überlegungen zu Porträtdarstellungen auf Ofenkacheln des Spätmittelalters und der frühen Neuzeit aus Stralsund. In: Barbara Scholkmann (Hg.): Zwischen Tradition und Wandel. Archäologie des 15. und 16. Jahrhunderts (Tübinger Forschungen zur historischen Archäologie 3), Büchenbach, S. 305–316.

Joggerst, Monika (1988): Ofenkacheln. In: Harald Siebenmorgen (Hg.): Leonhard Kern (1588-1662). Meisterwerke der Bildhauerei für die Kunstkammern Europas (Kataloge des Hällisch-Fränkischen Museums Schwäbisch Hall 2), Sigmaringen, S. 113–118.

Kersting, Ulrike (2018): Bekenntnis am Ofen. Reformationskacheln aus Cottbus, Stadt und Zossen, Lkr.Teltow-Fläming. In: Archäologie in Berlin und Brandenburg 2016, S. 111–115.

Kersting, Ulrike (2021): Heißes Thema – protestantische Bildwelt. In: Archäologie in Deutschland (2), S. 30–31.

Kluttig-Altmann, Ralf (2015): Lutherkacheln aus Bad Schmiedeberg. In: Harald Meller (Hg.): Fokus Wittenberg. Die Stadt und ihr Lutherhaus. Multidisziplinäre Forschungen über und unter Tage (Projekt „Lutherarchäologie“ 7), Halle an der Saale, S. 13–18.

Meissner, Karl-Heinz (2014): Das erste Denkmal für Martin Luther. Zum Holzmodell des Epitaphs in der Erfurter Andreaskirche von 1548. In: Mitteilungen des Vereins für Geschichte und Altertumskunde in Erfurt (75), 51-62.

Meller, Harald (Hg.) (2008): Fundsache Luther. Archäologen auf den Spuren des Reformators, Stuttgart.

Ose, Ieva (1992): Entdeckung einer Kachelserie des 16. Jahrhunderts: „Die zwölf sieghaften Helden des Alten Testamentes“ in Lettland. In: Keramos. Zeitschrift der Gesellschaft der Keramikfreunde e.V. Düsseldorf (138), S. 45–54.

Ose, Ieva (1994): Kacheln mit Lutherportraits aus dem ehemaligen Alt-Livland. In: Keramos. Zeitschrift der Gesellschaft der Keramikfreunde e.V. Düsseldorf (146), S. 79–84.

Oude-de Wolf, Rita de; Vrielink, Herman (2013): Ofenkacheln in den Niederlanden. Neue Untersuchungen. In: Harald Siebenmorgen (Hg.): Blick nach Westen. Keramik in Baden und im Elsass, Karlsruhe.

Peschel-Wacha, Claudia (2018): Eine Lutherkachel aus der Kollektion Karl Alfred Ritter Walcher von Molthein. In: Harald Stadler; Lisa Obojes (Hg.): Keramik zwischen Werbung, Propaganda und praktischem Gebrauch (Nearchos 23), Innsbruck, S. 533–548.

Richter, Rainer (2015): Sächsische Ofenkacheln der Reformationszeit. In: Keramos. Zeitschrift der Gesellschaft der Keramikfreunde e.V. Düsseldorf (1), S. 49–76.

Richter, Rainer (2016): Sächsische Ofenkacheln der Reformationszeit. In: Hans-Georg Stephan (Hg.): Keramik und Töpferei im 15./16. Jahrhundert. Beiträge des 47. Internationalen Symposiums für Keramikforschung (Hallesche Beiträge zur Archäologie des Mittelalters 2), Langenweißbach, S. 141–159.

Rosmanitz, Harald (2011): Vom Fragment zum Kachelofen. Die Stecknadel im Heuhaufen. In: Georg Ulrich Großmann (Hg.): Heiß diskutiert – Kachelöfen. Geschichte, Technologie, Restaurierung (Veröffentlichung des Instituts für Kunsttechnik und Konservierung im Germanischen Nationalmuseum 9), Nürnberg, S. 13–31.

Rosmanitz, Harald (2014): Luther und die Sieben Freien Künste. Die Wittenberger Ofenkeramik und ihre Bezüge zu Südwestdeutschland. In: Harald Meller (Hg.): Mitteldeutschland im Zeitalter der Reformation (Forschungsberichte des Landesmuseums für Vorgeschichte Halle 4), Halle an der Saale, S. 193–203.

Rosmanitz, Harald (2022): Reliefierte Ofenkacheln des Spätmittelalters und der Neuzeit aus dem Spessart im Spannungsfeld von Motivgeber, Handwerker und Verbraucher. Möglichkeiten und Grenzen einer induktiven Kontextualisierung. (masch. Diss), Partenstein.

Rosmanitz, Harald (2023): Luther auf der Veste Heldburg. In: Hennebergisch-Fränkischer Geschichtsverein. Jahrbuch 2023, S. 75–85.

Stephan, Hans-Georg (1997): Die Renaissancekachelöfen im landgräflich hessischen Schloß Wilhelmsburg in Schmalkalden/Thüringen. In: Zeitschrift des Vereins für hessische Geschichte und Landeskunde 102, S. 25–88.

Strauss, Konrad (1966): Die Kachelkunst des 15. und 16. Jahrhunderts in Deutschland, Österreich und der Schweiz. I. Teil., Straßburg.

Thier, Bernd (2018): Nur ein Gesinnungsabzeichen der frühen Protestanten aus dem 16. Jahrhundert? Zu den verschiedenen Interpretationsebenen eines ungewöhnlichen Fundobjekts aus Hamm in Westfalen. In: Joachim Müller (Hg.): Archäologie des Glaubens. Umbrüche und Konflikte (Mitteilungen der Deutschen Gesellschaft für Archäologie des Mittelalters und der Neuzeit 31), Paderborn, S. 103–114.

Trawicka, Ewa (2019): II.151 Druckplatte. In: Gabriele Köster; Christina Link (Hg.): Faszination Stadt. Die Urbanisierung Europas im Mittelalter und das Magdeburger Recht, Dresden, S. 546.

Treu, Martin (2008): Luther-Bilder. In: Harald Meller (Hg.): Fundsache Luther. Archäologen auf den Spuren des Reformators, Stuttgart, S. 94–99.

Wegner, Martina (2018a): Durchlauchtige Frauen und sieghafte Helden. Reformationsthematik auf frühneuzeitlicher Ofenkeramik aus Leipzig. In: Joachim Müller (Hg.): Archäologie des Glaubens. Umbrüche und Konflikte (Mitteilungen der Deutschen Gesellschaft für Archäologie des Mittelalters und der Neuzeit 31), Paderborn, S. 115–122.

Wegner, Martina (2018b): Martin Luther und die Frauen. Eine Kachelmodelserie aus Leipzig. In: Harald Stadler; Lisa Obojes (Hg.): Keramik zwischen Werbung, Propaganda und praktischem Gebrauch (Nearchos 23), Innsbruck, S. 549–556.

Wegner, Martina (2023): Sächsische Ofenkeramik der frühen Neuzeit. Produktion und Bildmotive sowie deren Ausbreitung am Beispiel der Töpfereiabwürfe vom Wilhelm-Leuschner-Platz in Leipzig (Veröffentlichungen des Landesamtes für Archäologie Sachsen 84), Dresden.

Žegklitz, Jaromír (2012a): Grafické a další předlohy motivů na renesančních kachlích z českého prostředí. Renesanční kachle jako prostředek šíření idejí a kultury doby reformace. [Prints and other artwork models for motifs on stove tiles in Bohemia. Renaissance stove tiles as an agent in the spread of Reformation ideas and culture]. In: Archeologické rozhledy 64, S. 265–319.

Žegklitz, Jaromír (2012b): Prints and other artwork models for motifs on stove tiles from the Czech lands. Renaissance stove tiles as a means for disseminating ideas and culture during the age of Reformation. [Graphische und andere Vorlagen für die Kachelmotive im böhmischen Raum. Renaissance-Kacheln als Mittel zur Verbreitung von Ideen und Kultur der Reformationszeit]. In: Studies in Postmedieval Archeology, S. 25–111.


 

  1. Ich danke für die freundliche Unterstützung von Mathias Seidel, Steinsburg-Museum Römhild. FurnArch (furnologisches Archiv) ist eine Datenbank zur Erfassung reliefierter Ofenkeramiken in Süd- und Südwestdeutschland (Rosmanitz 2011, S. 24-25;  Rosmanitz 2022, S. 25-29). Ende 2022 bestand diese aus mehr als 79.000 Einträgen.
  2. Die vorliegende Abhandlung wurde 2023 publiziert: Rosmanitz 2023
  3. Stralsund, Kulturhistorisches Museum der Hansestadt, Inv.-Nr. A1996:0139 (Hoffmann 2001, S. 159, Abb. 14, Kat.-Nr. 79; Hoffmann 2005, S. 61, Abb. 56; Hoffmann 2007a, S. 149, Abb. 4; Hoffmann 2007b, Farbabb. 7a; Hoffmann 2008, S. 206, Abb. 6; Hoffmann 2009, S. 316, Abb. 14)
  4. Thier 2018
  5. Flügel/Kroll 1983, S. 417, Kat- Nr. F39; Richter 2015, S. 56, Abb. 7; Richter 2016, S. 146, Abb. 7
  6. Schwerin, Staatliches Museum, Inv.-Nr. G 864
  7. Coburg, Kunstsammlungen der Veste Coburg, Inv.-Nr. M 304
  8. Meller 2008, S. 161, Kat.-Nr. B3. Das Gemälde war ursprünglich an der Eingangstür von Luthers Geburtshaus angebracht.
  9. Holzschnitt in Georg Rhau, Hortulus animae. Lustgarten der Seele mit schönen lieblichen Figuren, Wittenberg 1550 (Dresden, Sächsische Landesbibliothek, Inv.-Nr. SLUB S.B. 1874)
  10. Wegner 2023, S. 144, Abb. 87.3; Žegklitz 2012a, S. 267, Abb. 15.2; Žegklitz 2012b, S. 45, Abb. 46.2
  11. „Wahrhafftige Bildnis des Ehrwirdigen Herrn Doctoris Martini Lutherii Seines Alters im LXIII Jar. Anno Christi 1546“ (Dresden, Sächsische Landesbibliothek, Inv.-Nr. SLUB S.B. 1874)
  12. Meissner 2014
  13. Treu 2008
  14. Hallenkamp-Lumpe 2006, S. 214-232; Hallenkamp-Lumpe 2007; Strauss 1966, S. 90-103
  15. Albrecht 2022; Ose 1994
  16. Peschel-Wacha 2018
  17. Hoffmann 2001, S. 159, Abb. 14, Kat.-Nr. 79; Hoffmann 2005, S. 61, Abb. 56; Hoffmann 2007a, S. 149, Abb. 4; Hoffmann 2007b, Farbabb. 7a; Hoffmann 2008, S. 206, Abb. 6; Hoffmann 2009, S. 316, Abb. 14; Wegner 2023, S. 144, Abb. 87.2; Žegklitz 2012a, S. 267, Abb. 15.2; Žegklitz 2012b, S. 45, Abb. 46.2
  18. Gralak 2017, S. 40-41; Kersting 2018, S. 114; Kersting 2021, S. 30
  19. Oude-de Wolf/Vrielink 2013, S. 298
  20. Zur Bandbreite der Darstellung Kluttig-Altmann 2015
  21. https://furnologia.de/motive/motive-susanna-beim-bade-aus-laudenbach/, Zugriff am 10.12.2022
  22. Stephan 1997, S. 75, Taf. 22-23
  23. Joggerst 1988, S. 116, Kat.-Nr. 26f
  24. Wegner 2018a, S. 118, Abb. 5; Wegner 2018b, S. 553, Abb. 5; Wegner 2023, S. 144, Abb. 87.2
  25. In diesem Kontext stehen Serien wie die Freien Künste Wittenberger Art (Rosmanitz 2014) oder die Alttestamentarischen Helden und Tyrannen (Ose 1992).
  26. Wegner 2018a, S. 118, Abb. 6; Wegner 2018b, S. 553, Abb. 6; Wegner 2023, S. 144, Abb. 87.2
  27. Wegner 2023, S. 144, Abb. 87.5
  28. Albrecht 2022, S. 252-254
  29. Trawicka 2019