Motive: Freie Künste Wittenberger Art

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Fragment des Innenfelds einer Blattkachel der Serie der Freien Künste Wittenberger Art: Grammatik, grün glasiert, um 1550, H. 4,2 cm, Br. 5,4 cm, Eschau, Burgfreunde Wildenstein, urspr. Eschau, Burg Wildenstein, Fund-Nr. 2011-369Ein 4,2 x 5,4 cm messendes Keramikfragment zeigt den ins Profil gedrehten Kopf einer Frau. Sie trägt ein Haarnetz. Es ist hinter ihrem rechten Ohr verknotet. Mit der sorgfältigen Oberflächenbearbeitung sticht das dünnwandige Flachrelief aus der Masse der reliefierten Kachelfragmente von der Burg Wildenstein deutlich hervor, die 2011/12 dort ergraben werden konnten.1 Die Schmauchspuren auf der Rückseite bezeugen den Einbau in einen Kachelofen.

Das Haarnetz kam bei Frauendarstellungen auf renaissancezeitlichen Kacheln mehrfach zur Anwendung.2 Stilistisch lässt sich der Entstehungszeitraum der dem Kachelfragment zugrundeliegenden Bildidee auf das zweite Drittel des 16. Jahrhunderts eingrenzen.

Rekonstruktion der Blattkachel der Serie der Freien Künste Wittenberger Art: Grammatik, unter Hinzunahme der Abformung eines Speyrer Models.

Die Serie der Freien Künste Wittenberger Art3, die sich im Verbrauchermilieu der Burg Wildenstein archäologisch manifestiert, wurde 1996, 2014 und 2022 einer ausführlichen formalen und inhaltlichen Betrachtung unterzogen.4 Der Nachweis der Bildfolge im direkten Lebensumfeld Martin Luthers in Mansfeld5 und in Wittenberg6 haben sie in der Lutherdekade in den Fokus der Kachelforschung in Mitteldeutschland gestellt.

Die Flachreliefs der Innenfelder bilden jeweils vor glattem Hintergrund die Halbfiguren von jungen Frauen ab. Ihre Kleidung steht in der Tradition der deutschen Mode der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts. Allen Dargestellten gemeinsam ist das pausbäckige Gesicht mit Doppelkinn. Als Kennzeichen adeliger Jungfrauen tragen sie jeweils ein metallenes Schapel. Inschriften auf Kopfhöhe und übergroße Attribute in ihren Händen geben sie jeweils als Verkörperung einer der Freien Künste zu erkennen. Über ihre Kleidung und die stilistische Nähe der zur Cranach-Werkstatt lassen sich die Sieben Freien Künste Wittenberger Art in die 1540er Jahre datieren.


Motive der Serie der Freien Künste Wittenberger Art

Abformung des Models einer Blattkachel der Serie der Freien Künste Wittenberger Art: Grammatik
unglasiert, 20. Jh., H. 22,8 cm, Br. 22,0 cm

Speyer, Historisches Museum der Pfalz, Model urspr. Speyer, Greifengasse
Fragment einer Blattkachel der Serie der Freien Künste Wittenberger Art: Rhetorik
grün glasiert, um 1550, H. 18,8 cm, Br. 17,8 cm

Karlsruhe, Privatbesitz, urspr. Karlsruhe-Durlach, Rebenstraße
rechts: Fragment einer Blattkachel der Serie der Freien Künste Wittenberger Art: Philosophie
grün glasiert, um 1550, H. 15,8 cm, Br. 8,6 cm

Speyer, Historisches Museum der Pfalz, Karton Nr. 07069, urspr. Bad Dürkheim, Hardenburg
Fragment einer Blattkachel der Serie der Freien Künste Wittenberger Art: Dialektik
grün glasiert, um 1550, H. 7,3 cm, Br. 9,2 cm

Speyer, Historisches Museum der Pfalz, Karton Nr. 07069, urspr. Bad Dürkheim, Hardenburg
Fragment des Models einer Blattkachel der Serie der Freien Künste Wittenberger Art: Geometrie
unglasiert, um 1550, H. 22,5 cm, Br. 21,5 cm

Frankenthal, Erkenbert-Museum, Inv.-Nr. 820

Fragment einer Blattkachel der Serie der Freien Künste Wittenberger Art: Musik
grün glasiert, um 1550

Prag, Nationales Denkmalamt, Inv.-Nr. 12791, urspr. Prag, Burg, Kaiserliche Küche
(aus: Brych/Stehlikova/Žegklitz 1990, S. 110, Kat.-Nr. 225)

Fragment einer Blattkachel der Serie der Freien Künste Wittenberger Art: Astronomie
grün glasiert, um 1550

Halle/Saale, Landesmuseum für Vorgeschichte, Inv.-Nr. HK 98:24:665
(aus: Kluttig-Altmann/Herbst 2016, S. 152, Kat.-Nr. 142)

Die siebenteilige Bildfolge kann in eine einfach ausgebildete Arkade mit Pfeilern, rankenbesetzter Bogenlaibung mit Zahnschnitt im Bogenscheitel sowie mit Blattbündeln in den Zwickeln eingebunden sein (Rahmentyp 1). Des Weiteren ist die Vergesellschaftung mit einer deutlich aufwändigeren Arkade möglich (Rahmentyp 2). Die Arkade mit Pfeilern mit vorgesetzten, tordierten Halbsäulen, rankenbesetzter Bogenlaibung mit Rosette im Bogenscheitel ist dann in den Zwickeln mit einem Knickhalslaute beziehungsweise Fiedel spielenden, sitzenden Putto besetzt.

Verbreitung der Serie der Freien Künste Wittenberger Art, Karte: Sabrina Bachmann, HeimbuchenthalDie Kartierung der Provenienz der 7 in FurnArch erfassten Fragmente7 und weiterer, über FurnLit erschlossener Fundstellen reicht von Mähren im Osten bis zu Zwolle im Westen, von Jütland im Norden bis an den Oberrhein. Beide Rahmentypen sind im gesamten Verbreitungsraum präsent.

Die Serie der Freien Künste Wittenberger Art kann auf eine lange Bildtradition zurückblicken. Auf Werken der Kachelkunst fand die Thematik seit dem letzten Drittel des 15. Jahrhunderts ihren Niederschlag. Die Blütezeit der Serie der Freien Künste auf Werken der Kachelkunst ging mit dem Aufblühen der Universitäten im Humanismus einher.

Dass das Thema auf reliefierten Ofenkeramiken in der Renaissance und im Manierismus eine so große Bedeutung errang, war das Verdienst der in Nürnberg ansässigen Kleinmeister. Die erste, vermutlich in Nürnberg ausgeführte Motivumsetzung wird der Werkstatt von Augustin Hirschvogel zugeschrieben.8 Sebald Beham schuf vor 1550 eine im Aufbau deutlich ausgereiftere Serie.9 Raumgreifende, geflügelte, stehende Frauen in antikisierender Gewandung und mit Lorbeerkranz in den Haaren weisen sich in dieser Bilderfolge als Vertreterinnen der artes liberales aus. Wie bei den vorangegangenen Serien erleichtern gezielt platzierte Attribute und Schriftzüge auf Kopfhöhe die Zuweisung. Die Reliefs orientierten sich weitgehend an den Vorgaben der 1539 entstandenen Graphiken Behams. Die Kacheln nach Vorlagen eines weiteren Nürnberger Kleinmeisters, Georg Pencz, zeigen jeweils eine sitzende Frau neben einem Putto.10 Am Ende der am Oberrhein eingeläuteten und in Wittenberg und Nürnberg fortentwickelten Kachelserien der Freien Künste stehen als manieristische Rezeptionen des Beham´schen Bildaufbaus jene Reliefs, die nach einer im Jahre 1579 verlegten Bilderfolge des Nürnbergers Jost Amman gearbeitet wurden.11


Weitere Ofenkeramiken der Serie der Künste Wittenberger Art

Fragment des Models einer Blattkachel aus der Serie der sieben freien Künste als Halbbilder Wittenberger Art mit der Allegorie der Geometrie mit Stechzirkel und Winkeleisen, unglasiert, um 1550, H. 22,5 cm, Br. 21,5 cm, Frankenthal, Erkenbert-Museum
Model einer Blattkachel der Serie der Freien Künste Wittenberger Art: Geometrie
unglasiert, um 1550, H. 22,5 cm, Br. 21,5 cm

Frankenthal, Erkenbert-Museum, Inv.-Nr. 820
Fragment des Models einer Blattkachel aus der Serie der sieben freien Künste als Halbbilder Wittenberger Art mit der Allegorie der Geometrie mit Stechzirkel und Winkeleisen, unglasiert, um 1550, H. 22,5 cm, Br. 21,5 cm, Frankenthal, Erkenbert-Museum
Fragment des Models einer Blattkachel aus der Serie der sieben freien Künste als Halbbilder Wittenberger Art mit der Allegorie der Grammatik mit Rute und Kind mit Saugflasche, unglasiert, um 1550, H. 22,8 cm, Br. 22,0 cm, Speyer, Historisches Museum der Pfalz, urspr. Speyer, Greifengasse
Model einer Blattkachel der Serie der Freien Künste Wittenberger Art: Grammatik
unglasiert, 20. Jh., H. 22,8 cm, Br. 22,0 cm

Speyer, Historisches Museum der Pfalz, Model urspr. Speyer, Greifengasse
Fragment des Models einer Blattkachel aus der Serie der sieben freien Künste als Halbbilder Wittenberger Art mit der Allegorie der Grammatik mit Rute und Kind mit Saugflasche, unglasiert, um 1550, H. 22,8 cm, Br. 22,0 cm, Speyer, Historisches Museum der Pfalz, urspr. Speyer, Greifengasse
Fragment des Innenfelds einer Blattkachel der Serie der Freien Künste Wittenberger Art: Grammatik
grün glasiert, um 1550, H. 4,2 cm, Br. 5,4 cm

Eschau, Burgfreunde Wildenstein, urspr. Eschau, Burg Wildenstein, Fund-Nr. 2011-369
Fragment einer Blattkachel der Serie der Freien Künste Wittenberger Art: Philosophie
dunkelbraun glasiert, um 1550, H. 10,7 cm, Br. 8,8 cm

Speyer, Historisches Museum der Pfalz, Karton Nr. 33671, urspr. Bad Dürkheim, Hardenburg
Fragment einer Blattkachel aus der Serie der sieben freien Künste als Halbbilder Wittenberger Art mit der Allegorie der der Philosophie, grün glasiert, um 1550, H. 15,8 cm, Br. 8,6 cm, Speyer, Historisches Museum der Pfalz, urspr. Bad Dürkheim, Hardenburg
Fragment einer Blattkachel der Serie der Freien Künste Wittenberger Art: Philosophie
grün glasiert, um 1550, H. 15,8 cm, Br. 8,6 cm

Speyer, Historisches Museum der Pfalz, Karton Nr. 07069, urspr. Bad Dürkheim, Hardenburg
Fragment einer Blattkachel aus der Serie der sieben freien Künste als Halbbilder Wittenberger Art mit der Allegorie der der Philosophie, grün glasiert, um 1550, H. 15,8 cm, Br. 8,6 cm, Speyer, Historisches Museum der Pfalz, urspr. Bad Dürkheim, Hardenburg
Fragment einer Blattkachel der Serie der Freien Künste Wittenberger Art: Philosophie
grün glasiert, um 1550, H. 8,6 cm, Br. 6,7 cm

Sinsheim, Stadtmuseum
Fragment des Innenfelds einer Blattkachel der Serie der Freien Künste Wittenberger Art: Philosophie
grün glasiert, 16. Jh., H. 6,4 cm, Br. 4,4 cm

Wertheim, Grafschaftsmuseum, urspr. Wertheim, Schloss
Fragment des Innenfelds einer Blattkachel aus der Serie der sieben freien Künste als Halbbilder Wittenberger Art mit der Allegorie der der Geometrie, grün glasiert, um 1550, H. 10,7 cm, Br. 8,3 cm, Speyer, Historisches Museum der Pfalz, urspr. Neustadt/Weinstraße, Wolfsburg
Fragment des Innenfelds einer Blattkachel der Serie der Freien Künste Wittenberger Art: Geometrie
grün glasiert, um 1550, H. 10,7 cm, Br. 8,3 cm

Speyer, Historisches Museum der Pfalz, urspr. Neustadt/Weinstraße, Wolfsburg
Fragment des Innenfelds einer Blattkachel aus der Serie der sieben freien Künste als Halbbilder Wittenberger Art mit der Allegorie der der Geometrie, grün glasiert, um 1550, H. 10,7 cm, Br. 8,3 cm, Speyer, Historisches Museum der Pfalz, urspr. Neustadt/Weinstraße, Wolfsburg
Fragment einer Blattkachel der Serie der Freien Künste Wittenberger Art: Dialektik
dunkelgrün glasiert, um 1550, H. 7,3 cm, Br. 9,2 cm

Speyer, Historisches Museum der Pfalz, Karton Nr. 07069, urspr. Bad Dürkheim, Hardenburg
Fragment des Innenfelds einer Blattkachel aus der Serie der sieben freien Künste als Halbbilder Wittenberger Art mit der Allegorie der der Dialektik, unglasiert, um 1550, H. 4,8 cm, Br. 5,2 cm, Halle/Saale, Landsmuseum für Vorgeschichte, urspr. Magdeburg, Regierungsstraße
Fragment des Innenfelds einer Blattkachel der Serie der Freien Künste Wittenberger Art: Dialektik
unglasiert, um 1550, H. 4,8 cm, Br. 5,2 cm

Halle/Saale, Landsmuseum für Vorgeschichte, urspr. Magdeburg, Regierungsstraße
Fragment des Innenfelds einer Blattkachel aus der Serie der sieben freien Künste als Halbbilder Wittenberger Art mit der Allegorie der der Dialektik, unglasiert, um 1550, H. 4,8 cm, Br. 5,2 cm, Halle/Saale, Landsmuseum für Vorgeschichte, urspr. Magdeburg, Regierungsstraße
Fragment des Innenfelds einer Blattkachel aus der Serie der sieben freien Künste als Halbbilder Wittenberger Art mit der Allegorie der der Rhetorik, grün glasiert, um 1550, H. 22,8 cm, Br. 22,0 cm, Rastatt, Archäologisches Landesmuseum Baden-Württemberg, Zentrales Fundarchiv, urspr. Eschelbronn, Burg
Fragment des Innenfelds einer Blattkachel der Serie der Freien Künste Wittenberger Art: Rhetorik
grün glasiert, um 1550, H. 22,8 cm, Br. 22,0 cm

Rastatt, Archäologisches Landesmuseum Baden-Württemberg, Zentrales Fundarchiv, urspr. Eschelbronn, Burg
Fragment des Innenfelds einer Blattkachel aus der Serie der sieben freien Künste als Halbbilder Wittenberger Art mit der Allegorie der der Rhetorik, grün glasiert, um 1550, H. 22,8 cm, Br. 22,0 cm, Rastatt, Archäologisches Landesmuseum Baden-Württemberg, Zentrales Fundarchiv, urspr. Eschelbronn, Burg

An der Serie der Freien Künste lässt sich vorbildlich die Dynamik veranschaulichen, die einer auf Kachelreliefs übertragenen Thematik innewohnen kann. Grundsätzlich dürfte sie für alle jene interessant gewesen sein, die sich als universitär Geschulte intellektuell von ihrem Umfeld absetzen wollten. Der Bedarf nach einer solchen Ikonographie wurde also allem Anschein nach vom Nutzer des Endprodukts, des Kachelofens, geschaffen. Dass die Positionierung eines entsprechenden Augenmerks in der „Guten Stube“ für die erste Generation der in Wittenberg ansässigen Reformatoren geradezu ein must have war, versteht sich dann fast von selbst. Ob man allerdings daraus ableiten kann, dass die Thematik beim Verbraucher entwickelt wurde, muss offenbleiben. Es ist verlockend, mit dem Verweis auf die stilistischen Ähnlichkeiten der auf der Wittenberger Kachelserie Dargestellten, einen direkten Bezug zur ortsansässigen Cranach-Werkstatt zu schaffen. Der im Dunstkreis der protestantischen Kirchenlehrer arbeitende Künstler könnte eine möglicherweise von Martin Luther selbst in seinem Sinne weiterentwickelte Bildidee aufgenommen und bildnerisch umgesetzt haben. Luther hätte dann zumindest indirekt als Ideengeber für jene Kachelreliefs fungiert, die möglicherweise in einer Hafnerei in Wittenberg selbst oder im nahegelegenen Bad Schmiedeberg gefertigt wurden und zu seinen Lebzeiten seine Wohn- und Arbeitsräume im ehemaligen Augustinerkloster in Wittenberg zierten. Damit käme dem dort archäologisch geborgenen Kachelfragment eine Memorial-Wertigkeit im Sinne einer Lutherdevotionalie zu. Weiter gedacht wären die Kacheln aus der Serie Wittenberger Art, die in ganz Europa zum Einsatz kamen, in erster Linie als bewusste Bezugnahme auf die protestantische Kaderschmiede zu verstehen. Das archäologische Artefakt könnte, unabhängig von seiner Vergesellschaftung und seinem Befundkontext, auf der Burg Wildenstein im Spessart als direktes Bekenntnis zum Lutheranertum gedeutet werden. Die Serie der Freien Künste Wittenberger Art wäre damit ein konfessionelles Bekenntnis erster Güte, würde sich aufgrund der aufgezeigten Kausalzusammenhänge völlig unproblematisch der Gruppe der Reformationskacheln zuweisen lassen.12

In der Realität weist die Argumentationskette sowohl archivalisch als auch archäologisch große Lücken auf. Der Bedarf an Ofenkeramiken mit den Freien Künsten ist wohl am ehesten als Melange von Innovationsbedarf, Prestigestreben, humanistischem Selbstverständnis und dem erstarkenden Protestantismus in den letzten beiden Dritteln des 16. Jahrhunderts zu verstehen.

 

Harald Rosmanitz, Partenstein 2020, ergänzt 2022


Weiterführende Literatur:

Bencard, Mogens; Kristiansen, Ole (2006): Niels Thamsens lutherfromme kakkelovne – et sluttet fund af monokrome og polykrome reformations-kakler i Ribe. [Niels Thamsens lutherfrommer Kachelofen – ein alter Fund monochromer und polychromer Reformationskacheln in Ribe]. In: By. Marks og geest 18, S. 35–74.

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Gralak, Justyna (2017): Die Reformation auf Ofenkacheln. Eine Kulturgeschichte des Kachelofens in Brandenburg, Cottbus.

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Hallenkamp-Lumpe, Julia (2006): Studien zur Ofenkeramik des 12. bis 17. Jahrhunderts anhand von Bodenfunden aus Westfalen-Lippe (Denkmalpflege und Forschung in Westfalen 42), Mainz.

Hallenkamp-Lumpe, Julia (2007): Das Bekenntnis am Kachelofen? Überlegungen zu den sogenannten „Reformationskacheln“. In: Carola Jäggi; Jörn Staecker (Hg.): Archäologie der Reformation. Studien zu den Auswirkungen des Konfessionswechsels auf die materielle Kultur (Arbeiten zur Kirchengeschichte 104), Berlin/New York, S. 323–343.

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Majewski, Marcin (2015): Renesansowe kafle zachodniopomorskie. Studium z historii ogrzewania wnętrz mieszkalnych. [Westpommersche Renaissancekacheln. Studie zur Geschichte der Beheizung der Wohnräume], Stargard.

Oude-de Wolf, Rita de; Vrielink, Herman (2012): Status & Comfort. Kacheltegels in Deventer en Zwolle, Zwolle.

Rosmanitz, Harald (1996): Vom Umgang mit Stechzirkel und Winkeleisen. Die Allegorie der Geometrie auf einem Kachelmodel im Enkenbert-Museum Frankenthal. In: Frankenthal einst und jetzt 1-2, S. 30–35.

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Rosmanitz, Harald (2022): Reliefierte Ofenkacheln des Spätmittelalters und der Neuzeit aus dem Spessart im Spannungsfeld von Motivgeber, Handwerker und Verbraucher. Möglichkeiten und Grenzen einer induktiven Kontextualisierung. (masch. Diss), Partenstein.

Stephan, Hans-Georg (2011): Wittenberg. Umriss eines fächerübergreifenden Forschungsprojektes aus der Sicht der Archäologie. In: Sabine Felgenhauer-Schmiedt (Hg.): Keramik und Technik (Beiträge zur Mittelalterarchäologie in Österreich 27), Wien, S. 173–183.

Stephan, Hans-Georg (2014): Von der Gotik zur Renaissance. Spätmittelalterliche Volksfrömmigkeit und Reformation. Beobachtungen zum Motiv- und Stilwandel ausgehend von Wittenberger Ofenkacheln der Reformationszeit. In: Harald Meller (Hg.): Mitteldeutschland im Zeitalter der Reformation (Forschungsberichte des Landesmuseums für Vorgeschichte Halle 4), Halle an der Saale, S. 153–176.

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Vahlhaus, Ines (2015): Kleinfunde von der Grabung „Goldener Ring“ in Mansfeld. In: Harald Meller (Hg.): Mansfeld – Luther(s)stadt. Interdisziplinäre Forschungen zur Heimat Martin Luthers (Forschungsberichte des Landesmuseums für Vorgeschichte Halle 8), Halle an der Saale, S. 435–451.

Wingenroth, Max (1899): Kachelöfen und Ofenkacheln des 16. und 17. und 18. Jahrhunderts im Germanischen Museum, auf der Burg und in der Stadt Nürnberg. Teil II. In: Mitteilungen des Germanischen Nationalmuseums Nürnberg, S. 87–104.

Wyss, Reto; Jost, Manuela (2015): Die Kachelöfen im Luzerer Rathaus – ein wertvolles Kulturgut. In: Judith Rickenbach (Hg.): Von der Geschichte geprägt. Die Kachelöfen im Rathaus Luzern (Schriftenreihe Kantonale Denkmalpflege Luzern 01), Luzern, S. 10–11.

 


 

  1. Enders/Rosmanitz 2015; Rosmanitz 2022, S. 49-54
  2. Wyss/Jost 2015, S. 188; Grimm/Päffgen 2013, S. 347
  3. Bencard/Kristiansen 2006, S. 45, Abb. 12; Brych et al. 1990, S. 109-111, Kat.-Nr. 253-258; Gralak 2017, S. 72; Jordánková/Loskotová 2005, S. S. 451, Abb. 11-14; Kersting 2022, S. 300, Abb. 13-15; Kluttig-Altmann 2014, S. 140, Abb. 1; Kluttig-Altmann/Herbst 2016, S. 31-32, Kat.-Nr. 142-143; Oude-de Wolf/Vrielink 2012, S. 131-132, S. 605-609, Kat.-Nr. 241-247; Rosmanitz 2014; Rosmanitz 2022, S. 221-276; Stephan 2014, S. 164, Abb. 12; Vahlhaus 2015, S. 449, Abb. 29
  4. Rosmanitz 1996; Rosmanitz 2014; Rosmanitz 2022, S. 221-227
  5. Vahlhaus 2015, S. 449-450, Abb. 29-39
  6. Kluttig-Altmann 2014, S. 140, Abb. 1; Kluttig-Altmann/Herbst 2016, S. 152-153, Kat. Nr. 142-143; Stephan 2011, S. 179, Abb. 8; Stephan 2014, S. 164, Abb. 12
  7. Stand von Dezember 2022. FurnArch (Furnologisches Archiv) ist eine nicht öffentlich zugängliche Datenbank zur Erfassung reliefierter Ofenkeramik in Süd- und Südwestdeutschland (Rosmanitz 2011, S. 24-25; Rosmanitz 2022, S. 24-29).
  8. Die Bildfolge wird als „Serie der Freien Künste Nürnberger Art“ bezeichnet (Friedrich 1885; Wingenroth 1899, S. 100-103).
  9. Majewski 2015, S. 163-164; Unger 2010, S. 100-104
  10. Der Serie ist in der Website furnologia unter „Motive“ eine eigene Betrachtung gewidmet.
  11. Döry 2010
  12. Hallenkamp-Lumpe 2006, S. 214-242; Hallenkamp-Lumpe 2007