Motive: Alttestamentarische Propheten

auch als PDF verfügbar


Blattkachel mit Noah aus der Serie der alttestamentarischen Propheten, graphitiert, Ende 16. Jh., H. 23,8 cm, Br. 22,3 cm, Worms, Museum der Stadt Worms im Andreasstift, Inv.-Nr. 4252In den Beständen des Museums der Stadt Worms im Andreasstift hat sich eine graphitierte Kachel aus der Serie der alttestamentarischen Propheten erhalten.1 Das Innenfeld zeigt die stehende Ganzfigur eines bärtigen Mannes im Halbprofil. Seine linke Hand ist erhoben. Die Rechte berührt mit ihren Fingerspitzen ein auf felsigem Untergrund ruhendes Schiff. Links von Noah erkennt man auf glattem Hintergrund eine nach unten fliegende Taube, die einen Ölzweig in ihrem Schnabel hält. Rechts von ihm sind Teile des Schiffes von einem in der Erde steckenden blankgezogenen Schwert verdeckt. Auf dem felsigen Untergrund wurde in der linken unteren Ecke die römische Ziffer VII angebracht. Die das Innenfeld dominierende Figur ist mit einem Wams bekleidet. Er ähnelt einem glatten Brustpanzer mit Gänsbauch. Darunter trägt die Figur einen knöchelhohen, schweren Rock. Über ihrer linken Schulter liegt ein Mantel, dessen Stoff in zahlreichen scharfkantigen Falten bricht.

Das Ganze ist von einem kleinteilig dekorierten Rahmenwerk umgeben. Eine hohe Sockelleiste mit rollwerkbesetzter Inschriftenkartusche ist beidseitig von mit Kandelaberdekor besetzten Pfeilern flankiert. Die Entsprechung zu dem aus zweihenkligen Vasen entwachsendem Ornament findet sich in den beiden oberen Zwickeln. Dort ist das Gefäß, aus dem sich Früchte und breitlappige Blätter ranken, mit einem gerippten Bauch versehen. Der Dekor ist spiegelsymmetrisch aufgebaut und durch ein Rankenbündel im Bogenscheitel verklammert. Der Rollwerkbesatz im Sockel wird als Auflage für die mit einem glatten Halbstab besetzte Bogenlaibung wieder aufgegriffen. Die Inschrift DIE GERECHTIGKEIT im Sockel des Kachelrahmens weist die Figur im Innenfeld als Teil einer Serie mit den Verkörperungen der Tugenden aus. Im Blickpunkt des Betrachters steht die Ganzfigur im Innenfeld. Das auf einem Felsen gestrandete Schiff und die Taube mit Ölzweig weisen auf Noahs gebräuchliche Attribuierung. Die anderen Ausstattungsstücke beziehen sich auf die Sockelinschrift.

Das doppelte Lottchen

Die alttestamentarischen Helden in der vorliegenden Form lassen sich in zwei Typen untergliedern, in Typ A und Typ B. Der dritte Figurentyp, den Sophie Stelzle-Hüglin 1992 als weitere, dazugehörige Bildfolge auswies,2 ist sowohl in seiner Dimensionierung als auch in seiner außerordentlich sorgfältigen Gestaltung auf die in Nürnberg und Frankfurt ansässige Familie Vest zurückzuführen.3


Motive der Serie der alttestamentarischen Propheten, Typ A

Model einer Blattkachel der Serie der alttestamentarischen Propheten: Abraham
unglasiert, 17. Jh.

Karlsruhe, Badisches Landesmuseum
Model einer Blattkachel der Serie der alttestamentarischen Propheten: Daniel
unglasiert, 17. Jh.

Stuttgart, Landesmuseum Württemberg, Inv.-Nr. E 3080

Blattkachel der Serie der alttestamentarischen Propheten: David
dunkelbraun glasiert, 17. Jh., H. 19,0 cm, Br. 15,5 cm

Lörrach, Dreiländermuseum, urspr. Lörrach, Burg Rötteln
Model einer Blattkachel der Serie der alttestamentarischen Propheten: Hiob
unglasiert, 17. Jh.

Stuttgart Landesmuseum Württemberg, Inv.-Nr. E 3078
Model einer Blattkachel der Serie der alttestamentarischen Propheten: Joseph
unglasiert, 17. Jh.

Stuttgart Landesmuseum Württemberg, Inv.-Nr. E 3077
Model einer Blattkachel der Serie der alttestamentarischen Propheten: Moses
unglasiert, 17. Jh.

Karlsruhe, Badisches Landesmuseum
Blattkachel der Serie der alttestamentarischen Propheten: Noah
engobiert, 17. Jh.

Rastatt, Archäologisches Landesmuseum, Zentrales Funddepot, Inv.-Nr. 1989-03-544, urspr. Mengen, Tal Josaphat
Model einer Blattkachel der Serie der alttestamentarischen Propheten: Samson
unglasiert, 17. Jh., H. 21,0 cm, Br. 18,5 cm

Stuttgart, Landesmuseum Württemberg, Inv.-Nr. E 3076

Die Kachel aus Worms ist dem Typ B zuzuweisen. Charakteristikum dieser Bildfolge ist die sorgfältige und detailreiche Aufbereitung der Kleider und Attribute. Bei Typ A, als dessen Hauptverbreitungsgebiet sich das westliche Süddeutschland ausweist,4 sind die Figuren deutlich einfacher ausgebildet. Unterschiede in der Haltung und der Positionierung der Attribute sprechen dafür, dass beide Bildfolgen nach unterschiedlichen graphischen Vorlagen gearbeitet wurden. In eine chronologische Reihe gestellt, dürfte der Typ C nach Sophie Stelzle-Hüglin aus der Hand der Bossiere der Vest-Familie motivisch aufgegriffen worden sein. Bereits in dieser Bildfolge ist die inhaltliche Erweiterung der Darstellung ablesbar. Es geht nicht mehr darum, ausschließlich den Propheten des Alten Testaments Tribut zu zollen. Vielmehr verstehen sich die Reliefs dort als Verkörperungen von Tugenden. Ähnliches, jedoch in stark vereinfachter Form gilt für den Figurentyp A. Der Figurentyp B unterstreicht die doppelte Sinngebung des Innenreliefs, in dem er als einfassende Rahmungen auf jene zurückgreift, in denen bereits die Verkörperungen der Tugenden in Form stehender Frauen eingebunden sind. Eine Inschriftenkartusche unter den Rahmen benennt diese Zusatzattribuierung nun explizit.


Motive der Serie der alttestamentarischen Propheten, Typ B

Blattkachel der Serie der alttestamentarischen Propheten: Abraham
graphitiert, 17. Jh., H. 31,3 cm, Br. 21,4 cm

Schwäbisch Hall, Hällisch-Fränkisches Museum, Inv.-Nr. 0938

Blattkachel der Serie der alttestamentarischen Propheten: Daniel
unglasiert, 17. Jh., H. 26,9 cm, Br. 24,7 cm

Schwäbisch Hall, Hällisch-Fränkisches Museum, Inv.-Nr. 0559
Blattkachel der Serie der alttestamentarischen Propheten: David
grün glasiert, 17. Jh., H. 22,4 cm, Br. 20,8 cm

Düsseldorf, Hetjens-Museum, Inv.-Nr. 1973-1165

Blattkachel der Serie der alttestamentarischen Propheten: Hiob
unglasiert, 17. Jh., H. 23,4 cm, Br. 21,0 cm

Schwäbisch Hall, Hällisch-Fränkisches Museum, Inv.-Nr. 88/095
Blattkachel der Serie der alttestamentarischen Propheten: Joseph
graphitiert, ca. 1600, H. 22,6 cm, Br. 20,3 cm

Fulda Vonderaumuseum, Inv.-Nr. IV E 0123
Model einer Blattkachel der Serie der alttestamentarischen Propheten: Moses
unglasiert, 17. Jh., H. 15,1 cm, Br. 11,2 cm

Schwäbisch Hall, Hällisch-Fränkisches Museum, Inv.-Nr. 0968
Blattkachel der Serie der alttestamentarischen Propheten: Noah
graphitiert, 17. Jh., H. 23,8 cm, Br. 22,3 cm

Worms, Museum der Stadt im Andreasstift, Inv.-Nr. 4252
Model einer Blattkachel der Serie der alttestamentarischen Propheten: Samson
unglasiert, 17. Jh., H. 27,0 cm, Br. 24,9 cm

Schwäbisch Hall, Hällisch-Fränkisches Museum, Inv.-Nr. 3633

Eine stringente Zuweisung der verschiedenen Figurentypen an Rahmenarkaden ist nur bedingt belegt. Lediglich aus dem Haus Gerbe in Oberägeri ist eine Vermischung von Typ A und Typ B in einem Ofen nachgewiesen5 Die unterschiedlichen Abmessungen lassen jedoch vermuten, dass wir es bei dem Befund mit einem mehrfach reparierten Kachelofen zu tun haben. Möglicherweise erklärt sich die Vermischung der beiden Typen dadurch, dass eine von einem anderen Ofen stammende Kachel vom Typ A anlässlich einer Reparatur ihren Weg in den dortigen Kachelofen fand. Ähnliches ist für Unterägeri festzuhalten.6

Dass die beiden Figurentypen A und B ihrerseits wiederum variiert werden konnten, zeigt sich deutlich im Modelfund von der Marienstraße 3 in Kirchheim/Teck.7 Der Figurentyp entspricht grundsätzlich dem Typ B. Als Unterscheidungsmerkmal ist auf die inschriftliche Benennung des Propheten auf Kopfhöhe ebenso zu verweisen wie auf eine deutlich abweichende Gestaltung des sich nach hinten aufbauschenden Mantels und der Haarpracht.

Mission impossible – die Datierung

Bisher konnte lediglich ein datiertes Model der Serie der alttestamentarischen Propheten erfasst werden. Es zeigt den Propheten Hiob und befindet sich im Hällisch-Fränkischen Museum in Schwäbisch Hall.8 Das Stück ist rückseitig mit IMR 1644 beschriftet. Zwei Schweizer Öfen geben in etwa den Zeitraum der Verwendung der beiden Bildfolgen an: Die Bekrönungskachel eines Kachelofens aus Lungern, Kanton Oberwalden, mit alttestamentarischen Helden von Typ B ist mit der Jahreszahl 1620 versehen.9 Ein Ofen aus dem Haus zu Safran in Schaffhausen trägt auf dem Ofensitz die Jahreszahl 1660.10 Im Gegensatz zu diesen Spätdatierungen lassen sich die Kacheln von den Eichberghöfen laut Sophie Stelzle-Hüglin über die Beifunde dem Ende des 16. beziehungsweise dem Anfang des 17. Jahrhunderts stellen.11 Für weitere Datierungen über den archäologischen Kontext liefert der Brandschutt des Pfälzisch-Orléanschen Krieges von 1689 Anhaltspunkte zur Ermittlung des terminus ante quem. Dies gilt beispielsweise für die Kacheln von der Burg Hohenschramberg bei Rottweil oder von der Burg Rötteln bei Lörrach. Etwas später, nämlich im August 1690, wurde beim großen Stadtbrand in Kirchheim unter Teck in der Marienstraße 3 und 5 eine Töpferei zerstört, die entsprechende Kachelmodel in ihrer Werkstatt hatte.12 Der über Befunde und Datierungen fassbare Nutzungszeitraum der beiden Kachelserien vom Ende des 16. Jahrhunderts bis zum Ende des 17. Jahrhunderts spricht für eine annähernd einhundertjährige, großräumige Nutzung des Motivs.


Rahmen der Serie der alttestamentarischen Propheten

Fragment einer Blattkachel der Serie der alttestamentarischen Propheten: Moses
dunkelbraun glasiert, 1597

Stuttgart, Landesmuseum Württemberg
Fragment einer Blattkachel der Serie der alttestamentarischen Propheten: Daniel
grün glasiert, 1621, H. 23,2 cm, Br. 16,8 cm

Villingen, Franziskanermuseum
Model einer Blattkachel der Serie der alttestamentarischen Propheten: Hiob
unglasiert, 1644, H. 22,9 cm, Br. 20,5 cm

Schwäbisch Hall, Hällisch-Fränkisches Museum, Inv.-Nr. 3638
Fragment einer Blattkachel der Serie der alttestamentarischen Propheten: Daniel
grün glasiert, 1663, H. 10,0 cm, Br. 10,3 cm

Ingolstadt, Stadtmuseum, Inv.-Nr. SM A 07410/3670, urspr. Ingolstadt, Ingobräu

Nicht ganz unproblematisch ist in diesem Zusammenhang die Einbindung von datierten Rahmen. Sie liefern zwar weitere, jahrgenaue Datierungsansätze, doch beziehen sich die Jahreszahlen lediglich auf den Zeitpunkt, an dem die entsprechenden Rahmen Eingang in die Kachelproduktion fanden. Wann die Vergesellschaftung mit den hier behandelten Motivfolgen tatsächlich einsetzte, ist aus den Rahmendatierungen nicht ersichtlich.  Die älteste Datierung dieser Art findet sich auf dem Rahmen einer Blattkachel mit Joseph von Ägypten im Kunstgewerbemuseum in Dresden.13 Sie verweist in das Jahr 1597. Derselbe Rahmen findet sich auf einem Kachelfragment aus dem Kloster Maulbronn.14 Deutlich jünger ist die Datierung auf einer Kachel mit Daniel im Franziskanermuseum in Villingen.15 Sie legt den Beginn der Nutzung des dort zum Einsatz kommenden Rahmens auf das Jahr 1621 fest. Deutlich später, nämlich nach 1683, kam ein Rahmen in Mode, den ein Kachelfragment mit Daniel vom Ingobräu in Ingolstadt ziert.16 Der ungewöhnliche, mit einer Männerbüste bestückte Rahmen, ist im Sockel mit 16G S83 beschriftet.

Verbreitung der Serie der alttestamentarischen Propheten, Karte: Sabrina Bachmann, HeimbuchenthalArchäologischer Befund und die hier vorgestellten jahrgenauen Datierungen mit ganz unterschiedlicher Aussagekraft zeigen, dass die Serie noch am Ende des 17. Jahrhunderts auf Kachelreliefs übertragen wurde. Der 30-jährige Krieg hatte die Bildtradition erstaunlicherweise nicht unterbrochen. Vielmehr zeigt der Modelfund in der Marienstraße 3 und 5 in Kirchheim/Teck, dass noch im Jahre 1690 in einer schwäbischen Ortstöpferei entsprechende Kacheln gefertigt worden sein dürften. Eine zeitliche Differenzierung von Figurentyp A und B ist über die hier vorgestellten Datierungsansätze nicht möglich. Vielmehr bestätigt sich in der Zusammenschau, dass beide Variationen in der beschriebenen Zeitdauer gleichermaßen verwendet wurden.

Ein Blick auf die Verbreitungskarte ermöglicht den Nachweis, dass entsprechende Bildfolgen sowohl in der Schweiz (Sempach, Zofingen, Basel) als auch im gesamten deutschen Südwesten (Kirchheim unter Teck, Mengen, Schwäbisch Hall, Villingen) gefertigt wurden. Die nördlichste Töpferei, in der die Serie im Repertoire gehalten wurde, befand sich nach bisherigen Kenntnissen in Rothenburg ob der Tauber.


Weiterführende Literatur:

Bartenstein, Sabine; Fuchs, Mechthild (1978): Hafnerkunst in Villingen. Bestandskatalog I des Museums Altes Rathaus Villingen, Abt. Kunsthandwerk, Stadt Villingen-Schwenningen. Hafnerkunst in Villingen. Villingen: Stadtarchiv.

Bellwald, Ueli (1980): Winterthurer Kachelöfen. Von den Anfängen des Handwerks bis zum Niedergang im 18. Jahrhundert. Bern.

Boschetti-Maradi, Adriano; Camenzind-Nigg, Marzell (2010): Unterägeri ZG, Bommerhüttli. In Jahrbuch Archäologie Schweiz 93, S. 295–296.

Döry, Ludwig (2005): Forschungsbericht zu den Ofenkacheln am Main um 1600. In Ján Chovanec (Ed.): Gotické a renesančné kachlice v Karpatoch. [Gothic and Renaissance Stove Tiles from the Carpathians]. Trebišov, S. 95–107.

Franz, Rosemarie (1981): Der Kachelofen. Entstehung und kunstgeschichtliche Entwicklung vom Mittelalter bis zum Ausgang des Klassizismus. 2. verb. u. verm. Aufl. Graz.

Irina Galina, Ausgewählte Zeugnisse frühneuzeitlicher Ofenkachelproduktion aus Isny im Allgäu. (masch. Masterarbeit), Tübingen 2020, S. 44-47.

Sophie Hüglin, Ofenkachelmotive als Quellen frühneuzeitlicher Kulturgeschichte. Mikrohistorische Studie aus Freiburg und dem Breisgau, in: Harald Siebenmorgen (Hg.), Blick nach Westen. Keramik in Baden und im Elsass, Karlsruhe 2013, S. 129–137., S. 131-134

Laskowski, Rainer (1987): Bodenfunde in Kirchheim unter Teck. Teil 1. In Schriftenreihe des Stadtarchivs Kirchheim unter Teck 6, S. 123–148.

Sarah Leib, Die Ausgrabungen auf dem Kirchhügel von Bendern, Gemeinde Gamprin, Fürstentum Liechtenstein. Bd. 4: Ofenkeramik, Glas- und Metallfunde vom 8. bis 20. Jahrhundert, Vaduz 2020, S. 52-55

Pavlík, Čeněk (2017): Velký obrazový atlas gotických kachlových reliéfů. Čechy, Morava, české Slezsko. Praha.

Platz, Kai Thomas (1989): Ausgrabungen auf der Burg Hilpoltstein (Gemeinde Hilpoltstein, Lkr. Roth, Oberfranken). In Das Archäologische Jahr in Bayern, S. 181–183.

Ralph Röber, Spätmittelalterliche und frühneuzeitliche Ofenkacheln aus dem Kreis und der Stadt Konstanz, in: Fundberichte aus Baden-Württemberg 22 (1998), S. 807-810

Rüdiger Rothkegel, Vom Haus Gerbe in Oberägeri, Kanton Zug. Eine Untersuchung zur Archäologie der Neuzeit, (Kunstgeschichte und Archäologie im Kanton Zug 3) Zug 1996

Stelzle, Sophie (1992): Ein Renaissancekachelofen aus der Wüstung Eichberghöfe bei Emmendingen. Untersuchungen zu einer alttestamentarischen Figurenserie. (masch. Magisterarbeit). Freiburg i. Br.

Stelzle-Hüglin, Sophie (1993): Von Abraham bis Samson. Eine renaissancezeitliche Kachelserie mit alttestamentarischen Figuren. Bemerkungen zu Ikonographie und Verbreitungsbild. In Werner Endres (Ed.): Beiträge vom 25. Internationalen Hafnerei-Symposium in Lienz, Osttirol 1992: Univ.-Buchhandlung Golf-Verl (Nearchos, 1), S. 155–163.

Strauss, Konrad (1925): Die Töpferkunst in Hessen. Straßburg (Studien zur deutschen Kunstgeschichte, 228).

Strauss, Konrad (1972): Die Kachelkunst des 15. und 16. Jahrhunderts in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Skandinavien. II.Teil. Basel.

Sophie Stelzle-Hüglin, Von Abraham bis Samson. Eine renaissancezeitliche Kachelserie mit alttestamentarischen Figuren. Bemerkungen zu Ikonographie und Verbreitungsbild, in: Werner Endres (Hg.), Beiträge vom 25. Internationalen Hafnerei-Symposium in Lienz, Osttirol 1992 (Nearchos Bd. 1) 1993, S. 155–163.

Walcher Molthein, Alfred von (1913): Die Familie der Kunsthafner Vest und ihre Werke in Alt-Österreich und in Oberfranken. In Kunst und Handwerk. Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk (16), S. 81–124.


© Harald Rosmanitz, Partenstein 2021


  1. Museum der Stadt Worms im Andreasstift, Inv.-Nr. 4252, Die Bestände wurden 2003 von Ludwig Döry nochmals vorgelegt (Döry 2003). Die hier vorgestellte Kachel findet dabei allerdings keine Berücksichtigung.
  2. Stelzle 1992, S. 77
  3. Stelzle-Hüglin führt drei Figurentypen (A-C) an. Über FurnArch lässt sich dies im Abgleich mit 214 dort erfassten Reliefs mit diesem Motiv (Stand: März 2021) auf zwei Figurentypen reduzieren. Die bei Stelzle-Hüglin als Figurentyp C aufgeführte Bildfolge ist deutlich großformatiger und lässt sich mit der in Nürnberg und Frankfurt tätigen Vest Werkstatt in Zusammenhang bringen. In FurnArch sind 96 Fragmente dieses Motivtyps erfasst. Typ A und B sind gleich groß, aber auf unterschiedliche graphische Vorlagen zurückzuführen. Zur großen Bildfolge, Typ C der AT Helden: Platz 1989, S 182, Abb. 130; Döry 2005, S. 105, Abb.4; Strauss 1925 Taf. 41, Kat.-Nr. 212; Walcher Molthein 1913, S. 107, Abb. 45; Franz 1981; Pavlík 2017 Taf. 14, Abb 10 und 12.
  4. Eine erste Kartierung der Verbreitung der beiden Figurentypen findet sich bei Stelzle-Hüglin 1993, S. 161-162, Karte 1 und Karte 2
  5. Rothkegel 1996, S. 69, Kat.-Nr. 103-106, Taf. 18
  6. Boschetti-Maradi, Camenzind-Nigg 2010, S. 296, Abb. 51
  7. Laskowski 1987, Taf 12 b. Ähnliche Gestaltungsmerkmale finden sich auch auf Ofenkacheln aus Nördlingen (Strauss 1972, Taf 67. 2 und 3).
  8. Schwäbisch Hall, Hällisch-Fränkisches Museum, Inv.-Nr. 3638
  9. Stelzle-Hüglin 1993, S. 163
  10. Bellwald 1980, S. 249, Kat.-Nr. 35
  11. Stelzle-Hüglin 1993, S. 162, Stelzle 1992, S. 147-150
  12. Laskowski 1987, S. 129-130
  13. Dresden, Kunstgewerbemuseum, Inv.-Nr. 37320
  14. Stuttgart, Württembergisches Landesmuseum
  15. Bartenstein, Fuchs 1978, Villingen, Franziskanermuseum Inv.-Nr. II b 22,1. Die Datierung ergibt sich aus der Aufschlüsselung der Sockelbeschriftung 16XL
  16. Ingolstadt, Stadtmuseum, Inv.-Nr. A 07410/3670